Man kann am Ostersonntag die unterschiedlichsten Dinge unternehmen. Man kann mit der Familie brunchen gehen oder klassisch Ostereier suchen. Oder aber man feiert mit Enter Shikari eine fette Party im Kölner E-Werk.
Am vergangenen Sonntag, den 26. März spielte die britische Post-Hardcoreband Enter Shikari in Köln eine ausverkaufte Show. Das rund zweistündige Konzert war ein einziges Fest, das nicht nur eingefleischte Fans begeisterte.
Aber schon vor dem Konzert gab es eine kleine Überraschung: Der Auftritt der befreundeten Band Hacktivist wurde einige Stunden vor Konzertbeginn noch bekannt gegeben. Zusammen mit der vorher angekündigten Vorband Modestep fand am Sonntag eine richtig gute Aufwärmshow statt, die das Publikum so lange anheizte, bis bei den ersten Tönen von Enter Shikari eine Art Vulkanausbruch stattfand.
Das Licht geht an, die vier Engländer betreten die Bühne – und das Publikum rastet aus. Obwohl die Band erst letztes Jahr in Köln spielte und auch im Sommer zahlreiche Festivals besucht hatte, tat das der Vorfreude der Menge keinen Abbruch. Es wurde gemosht und gesprungen, sodass es fast schon verwunderlich war, dass den meisten nach den ersten paar Liedern nicht schon die Energie ausging.
Es ist allerdings auch schwer, bei solchen Krachern wie „Last Garrison“, „Radiate“ oder „Destabilize“ ruhig stehen zu bleiben. Das Set war gut gemischt, ältere (aber auch prägende) Songs wurden neben den neuesten Liedern des 2015 erschienen Albums „The Mindsweep“ gespielt. Zum Schluss kam dann das Lied, auf das viele der neueren Fans wahrscheinlich am meisten hingefiebert hatten: „Redshift“, mit dem sich Enter Shikari vergangenen Dezember wieder zurückgemeldet hatten.
Ein Kopfstand auf der Bühne? – Warum nicht!
Aber nicht nur das Set konnte sich sehen lassen. Mit Enter Shikari bekam das Kölner Publikum eine der besten Livebands unserer Zeit zu sehen. Die Jungs waren ständig in Bewegung und es gingen Gitarren beim Crowdsurfen zu Bruch. Sänger Rou Reynolds aber setzte dem ganzen die Krone auf, als er auf einmal auf einer Nebenbühne seitlich des Publikums auftauchte, dort einen Song performte und das Publikum zum Mitsingen animierte.
Toll anzusehen war auch die Videoshow, die sehr gut in das Set und die Show im Allgemeinen integriert war. Dadurch konnte man auch manchmal einfach nur die Sequenzen betrachten und sich beispielsweise in den Weltraum wegträumen. Ruhigere Songs wie „Torn Apart“ boten auch dazu Gelegenheit – und zwar ohne von der Crowd zerdrückt zu werden…
Bitte einmal alle in die Kamera winken!
Doch nicht nur das Publikum hatte eine gute Zeit. Hier in Köln habe die „craziest show of our tour“ stattgefunden. Die Show wurde übrigens von der WDR-Sendung „Rockpalast“ live übertragen und wird dort am 4. April ab 0.15 wiederholt. Wer also keine Tickets mehr ergattern konnte, kann sich das ganze Spektakel nochmal vom Sofa aus ansehen.