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Flüchtlinge als Bildungsbotschafter

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Fortbildung und Networking für Flüchtlinge in Bonn. Die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW fördert Flüchtlinge mit dem Programm „Bildung trifft Entwicklung“.

Der Verein Netzwerk politik|atelier e.V. hat im November eine Pilotveranstaltung im Bonner VHS Gebäude veranstaltet. Im Rahmen eines zweitägigen Seminars kamen Flüchtlinge aus Bonn und dem Umkreis zusammen, um als „Vermittlerinnen und Vermittler von Erfahrung und Wissen“ ausgebildet zu werden. Sie sollen als Bildungsbotschafter eingesetzt werden. Indem sie von ihrer Heimat, den dortigen politischen Problemen und ihrer Flucht berichten, soll das interkulturelle Verständnis in Deutschland gefördert werden.

Wege der interkulturellen Vermittlung

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Bild: Netzwerk politik|atelier e.V.

Besonders gut kann dies im direkten Gespräch über Geschichten oder den Einbezug der Sinne getan werden, wie in einem der Seminar erklärt wurde. Aber auch der Umgang mit digitalen Medien wurde behandelt. Die Teilnehmer lernten, wie sie sich das Internet für ihre Vernetzung zunutze machen können.

Der Großteil der 16 Flüchtlinge stammt aus Syrien. Die weiteren Teilnehmer flohen aus Somalia, Niger, Afghanistan, Eritrea, Burundi und Ruanda. Sie haben alle ein Bleiberecht und sprechen mittlerweile fließend Deutsch.

Wiedereinstieg in alten Beruf nur mit Sprachprüfung und Praktikum

Der aus Syrien stammende Tariq Al Nabulsi studierte in Damaskus und arbeitete dort als Zahnarzt. Ende 2012 floh er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern nach Deutschland. Zunächst mussten sie 1,5 Jahre in einer Erstaufnahmestelle verbringen. Er hat sich bemüht schnell Deutsch zu lernen und kann nun, nach dem erfolgreichen Abschluss einer Sprachprüfung und eines einjährigen Praktikums, in Deutschland wieder seine Arbeit als Arzt aufnehmen.

Die Resonanz des Seminars war sehr gut und könnte nach Wunsch der Teilnehmenden regelmäßig stattfinden. Einige von ihnen werden Vorträge in der VHS über ihre Länder halten.