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Glossar zur Sexismus-Reihe

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Im Rahmen unserer Sendung fallen immer wieder Begriffe, deren Aufklärung es bedarf. Wenn einer dieser Begriffe nicht verstanden wird, kann man hier ganz einfach nachschauen. Diese Definitionen dürfen gerne in die Welt getragen werden.

Sexismus: Die Benachteiligung bzw. Diskriminierung einer Person aufgrund ihres Geschlechtes. Unter Sexismus fällt auch die Übervorteilung einer Person aufgrund ihres Geschlechtes.

Feminismus: Bewegung zur Gleichberechtigung bzw. Gleichbehandlung aller Geschlechter in jeglichen Bereichen, wie politischen, beruflichen und gesellschaftlichen. Dass es Feminismus heißt, ist historisch geprägt, da es oftmals die Frauen waren, die unterdrückt und benachteiligt wurden.

Emanzipation: Der Vorgang, dass sich jemand aus der bisherigen Abhängigkeit von jemand anderem befreit. Kommt von dem lateinischen „emancipatio“ (wörtl. übersetzt: aus der Hand nehmen). Im römischen Recht bedurfte es für die Freigebung eines Menschen oder Nutztiers des guten Willen des Besitzers (z. B. Vater, Sklavenhalter). Im Laufe der Jahrhunderte hat sich dies gewandelt und Emanzipation steht nun mehr für die selbstständige Befreiung, sich aus einer Abhängigkeit zu lösen und gleiche Rechte einzufordern. Generell hat der Ausdruck keinen Bezug zu Geschlechtern. Durch das Ziel der gleichen Rechte und Unabhängigkeit entstand jedoch die Verbindung zum Feminismus. Im amerikanischen Sprachgebrauch wird nun auch eher der Ausdruck „empowerment“ (Ermächtigung) verwendet.

Sexuelle Belästigung: Unter anderem sexualisierende Äußerungen und Handlungen, die entwürdigend bzw. beschämend wirken, unerwünschte körperliche Annäherung, Annäherungen in Verbindung mit Versprechen von Belohnungen und/oder Androhung von Repressalien.

Sexueller Übergriff: Jede sexuelle Handlung, die an oder vor einer Person gegen deren Willen vorgenommen wird oder der sie aufgrund körperlicher, seelischer, geistiger oder sprachlicher Unterlegenheit nicht wissentlich zustimmen können.

Patriarchat: Wörtlich heißt es Herrschaft der Väter. Gesellschaftsform, in der dem Mann eine bevorzugte Stellung in Gesellschaft und Familie zukommt und die Werte, Normen und Verhaltensmuster von Vätern / Männern geprägt, kontrolliert und repräsentiert werden. In der Frauenbewegung wurde es oft als Synonym für männliche Herrschaft und Unterdrückung der Frauen verwendet.

Matriarchat: Wird als Gesellschaftsordnung verstanden, die der Frau die wichtigste Stellung in Staat, Religion und Familie einräumt. Eine wissenschaftliche Definition gibt es jedoch nicht. Es ist ein Kunstwort, das im deutschen Raum erstmals im 19. Jahrhundert auftauchte, als Gegenstück zum Patriarchat. Als dem Patriarchat entgegengesetzte Mutterherrschaft ist das Matriarchat nicht historisch belegbar.