Wer in letzter Zeit einkaufen war, hat die Folgen der Inflation unmittelbar zu spüren bekommen. An vielen Stellen sind die Lebensmittelpreise angestiegen. Das trifft vor allem Menschen mit geringem Einkommen und betrifft daher auch Studierende, die häufig vor finanziellen Schwierigkeiten stehen. Die gute Nachricht: Es gibt Wege, günstig und trotzdem gesund einzukaufen sowie Unterstützungsmöglichkeiten bei finanziellen Engpässen.
Durch den Krieg in der Ukraine steigen u.a. die Preise für Weizen und Speiseöl, aber auch andere Faktoren sorgen für einen allgemeinen Preisanstieg der Lebensmittel. Beispielsweise wirken sich erhöhte Energiekosten oder Personalmangel auf die Situation der Land- und Lebensmittelwirtschaft aus. Die Inflationsrate für Nahrungsmittel liegt aktuell bei 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Tipps zum Sparen im (studentischen) Alltag
Die erhöhten Lebensmittelpreise treffen vor allem Menschen mit wenig Einkommen. Häufig sind auch Studierende davon betroffen. Um nicht in finanzielle Engpässe zu geraten, gibt es ein paar Dinge, die man beim Einkaufen beachten kann.
Die Preise von Obst und Gemüse können sehr hoch sein, wenn sie nicht einheimisch sind oder keine Saison haben. Daher empfiehlt es sich, regionale und saisonale Lebensmittel zu kaufen. Ein Blick in den Saisonkalender verrät, welche Sorten Obst und Gemüse wann Saison haben. Einen digitalen und kostenlosen Saisonkalender gibt es beispielsweise auf der Webseite des Bundeszentrum für Ernährung.
Um teure Spontaneinkäufe zu vermeiden, kann es helfen, sich einen Einkaufsplan für die ganze Woche zu machen und ein festes Budget einzuplanen. Durch die gezielte Planung können unnötige Käufe vermieden werden. Ob ein Wocheneinkauf umzusetzen ist, hängt davon ab, ob und wie die Vorräte gelagert werden können. Beispielsweise sollte man vorher prüfen, ob genug Platz zum Einfrieren oder Einkochen vorhanden ist.
Geld sparen kann schon zu Hause in der eigenen Küche anfangen. Man kann zum Beispiel auf einen nachhaltigen Verbrauch achten. Aus Lebensmittelresten lassen sich noch andere Gerichte kreieren. Gemüseschalen und -stiele kann man beispielsweise zu Gemüsebrühe verarbeiten oder aus Bananenschalen einen Kuchen backen. Außerdem kann man Lebensmittel länger haltbar machen, indem man sie fermentiert. Fermentation ist ein Prozess, bei dem Stoffe durch Bakterien, Pilze und Enzyme verändert werden, wodurch u.a. Säuren entstehen, die das Produkt länger haltbar machen.
Finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für Studierende
Es gibt also einige Möglichkeiten, wie man günstig leben und sich dennoch gesund ernähren kann. Was aber tun, wenn die Spartipps allein nicht ausreichen und man dennoch in finanzielle Not gerät? Dafür gibt es Anlaufstellen, die das Studierendenwerk Bonn und der AStA anbieten oder vermitteln. Zum Beispiel haben Studierende, die in finanzieller Not sind, die Möglichkeit mit dem Freitisch kostenlos in der Mensa essen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Unterstützungsangebote für Studierende.
BAföG-Vermittlung durch das Studierendenwerk
Die gängigste Möglichkeit für finanzielle Unterstützung im Studium ist die Ausbildungsförderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz: BAföG.
Wer an der Universität Bonn oder an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg studiert und BAföG beziehen möchte, kann sich an das Studierendenwerk Bonn wenden. Jedoch sind nicht alle Studierenden berechtigt, BAföG zu bekommen. Die Zahl der Empfänger:innen geht seit Jahren zurück. 2020 beispielsweise haben sechs Prozent weniger Studierende und Schüler:innen BAföG erhalten als im Vorjahr. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor.
Robert Anders vom Studierendenwerk Bonn empfiehlt dennoch, es zu beantragen. „Ob man als Student:in einen Anspruch auf BAföG hat, findet man nur heraus, wenn man überhaupt einen Antrag stellt“, so Anders.
Kurzdarlehen des AStA
Für Studierende, die nachweislich in finanzielle Not geraten sind, gibt es außerdem die Möglichkeit, ein zinsfreies Kurzdarlehen des AStA der Uni Bonn zu beziehen. Dies ist auf drei Monate begrenzt und wird unter bestimmten Voraussetzungen vergeben. Eine Beratung mit dem Sozialreferat des AStA ist möglich.
Das Daka-Darlehen der Studierendenwerke
Es gibt zudem die Option, ein Darlehen aufzunehmen, zum Beispiel mit dem Daka-Darlehen der Studierendenwerke. Ob als Erstsemester oder Masterand:in, das zinslose Studiendarlehen kann in jeder Phase des Studiums beantragt werden. Die monatliche Förderungssumme kann selbst festgelegt werden, wobei sie maximal 1.000 Euro beträgt. Über die gesamte Darlehenszeit können nicht mehr als 12.000 Euro ausgezahlt werden. Auch zum Daka-Darlehen berät das Studierendenwerk Bonn.
Studienkredit der KfW-Bankengruppe
Eine ähnliche Alternative wie das Daka-Darlehen bietet der KfW-Studienkredit. Je nach Wunsch und Bedarf kann man monatlich zwischen 100 und 650 Euro Förderung bekommen. Der Studienkredit der KfW kann zusätzlich zu BAföG bezogen werden. Für eine dauerhafte Finanzierung des Studiums sind Studienkredite im Allgemeinen nicht zu empfehlen, da die Gefahr besteht zu viele Schulden zu machen. Studienkredite eigenen sich eher für eine kurzfristige Finanzierung.
Die richtige Finanzierung finden
Die Inflation ist durch die gestiegenen Lebensmittelpreise zu spüren. Dennoch gibt es Mittel und Wege wie man mit dem Preisanstieg beim Einkaufen umgehen und Geld sparen kann.
Wer sich dennoch in einer finanziellen Notlage sieht, kann auf verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten zurückgreifen. Welches Angebot das passende ist, muss individuell herausgefunden werden. Gerade bei Darlehen und Krediten ist abzuwägen, ob dies wirklich passende Finanzierungsmöglichkeiten sind. Es ist zu bedenken, dass die Schulden, die nach dem Studium abbezahlt werden müssen. Daher sollte vorab eine individuelle Beratung durch das Studierendenwerk Bonn oder den AStA wahrgenommen werden.
Hinweis: Dieser Artikel hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Es werden Möglichkeiten zur Studienfinanzierung für Studierende in Bonn gezeigt.