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Ausgelassene Stimmung bei Kim Petras in Köln

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Am 27. Februar 2024 feierte Kim Petras mit einem triumphalen Auftritt ihre Rückkehr in die Heimat. Die Grammy-Gewinnerin belohnte das begeisterte Publikum mit einer besonderen Überraschung. 

Die Erfolgsgeschichte von Kim Petras fängt sogar in Bonn an. 1992 wurde sie dort geboren und wuchs in Uckerath, einem Ortsteil von Hennef auf. Als Jugendliche begann sie bereits Gesangsvideos auf YouTube zu teilen, darunter auch eigene Kompositionen. Im Netz konnte sie damit auch erste Erfolge erzielen. Trotz anfänglicher Widerstände von deutschen Musiklabels, die ihre Musik als “zu sehr Pop” und “zu amerikanisch” empfanden, wagte sie den Schritt nach Los Angeles. Dort versuchte sie erstmal als Songwriterin Fuß zu fassen – eine Zeit, die nicht immer einfach war. Manchmal musste sie auch auf einer Studiocouch schlafen, doch ihr Durchhaltevermögen zahlte sich aus. 

Kim Petras erhielt als erste Transperson einen Grammy

Der Durchbruch gelang Kim Petras schließlich 2017 mit dem Song I Don’t Want It at All, in dessen Musikvideo Paris Hilton einen Gastauftritt hatte. Mit ihren blonden Haaren und pastellfarbenen Outfits könnte Kim Petras auch schnell als zweite Paris Hilton durchgehen. Im letzten Jahr gewann die Sängerin dann schließlich mit Sam Smith einen Grammy für den Hit Unholy – ein Meilenstein, besonders weil sie die erste Trans-Künstlerin ist, die diese renommierte Auszeichnung erhalten hat. 

2023 erschien auch mit “Feed The Beast” das erste Studioalbum von Kim Petras. Ihre Musik ist eindeutig inspiriert von Eurodance und Pop-Prinzessinnen wie Britney Spears und Christina Aguilera. Die eingängigen Popsongs regen zum Tanzen an und nehmen sich selbst nicht zu ernst. Mit Coconuts singt Kim Petras beispielsweise über ihre “bevorzugten Körperteile”. 

Starke Beats und sexy Tanzmoves: Große Party im Kölner Palladium

Das Konzert im Kölner Palladium bewies jetzt, dass die Deutsche auch live überzeugen kann. Das Konzert wurde von drei Support Acts eröffnet: Georgia, Alex Chapman und Baby B3ns. Ab viertel nach neun präsentierte Kim Petras dann insgesamt 24 Songs, darunter das Live-Debüt von Ein Tausend Teile. Gefühlvoll sang die 31-Jährige zum ersten Mal in ihrer Heimatsprache. 

Die Show selbst war in vier Akten eingeteilt. Die kurzen Pausen nutzte Kim Petras um gleich mehrmals das Outfit zu wechseln. Der erste Akt spielte vor einer rot-schwarzen Kulisse voller Kirchenbilder und Dämonengesichter. Danach wurde die Show zu einer beeindruckenden Zelebration der 2000er-Jahre Ästhetik und ihrer Bubblegum-Popmusik. Schrill, bunt und ganz schön extra! Ihre sexuell aufgeladenen Lyrics performte Kim Petras auch mit dazugehörigen provokanten Tanzchoreografien. So wedelte sie zum Beispiel wild mit einer Latex-Peitsche oder sang mit einem überlangem Mikrofonständer über ihre Oralkünste. 

Die gut anderthalb Stunden des Konzerts waren eine willkommene Flucht in die Welt des Eskapismus, die das Publikum noch lange in Erinnerung behalten wird. Kim Petras zeigte sich auf jeden Fall als eine Performerin, die keine Angst vor Tabus hat und ihre Kunst mit einer beispiellosen Energie präsentiert.