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Bild: Frederik Steen / bonnFM

Von verrückten Pyjamas, dem Kontakt zu Fans und Geschlechterrollen in der Technoszene – Bebetta im Interview

Lesezeit: 3 Minuten

Man erkennt sie an ihren bunten Outfits, den pinken Haaren und natürlich ihrer Musik, die sie selbst als Märchentechno bezeichnet. Wir haben Bebetta nach ihrem Set beim Panama Open Air Festival getroffen.

bonnFM: Bebetta, du kommst gerade von der Bühne. Was bedeutet es für dich, hier beim Panama Festival zu sein?

Bebetta: Das ist immer wieder schön. Ich bin ja schon ein paar Jahre hier und es ist immer wieder eine coole Erfahrung. Ich habe letztes Mal auf der Bretterbude gespielt. Das ist ja eine ganz kleine Stage. Das habe ich total gerngehabt, weil die Leute ein bisschen greifbarer und näher waren. Sowas liebe ich, wobei es heute auch schön war. Das war halt mal was ganz anderes als so eine riesen Stage, wo man ein paar tausend Leute sieht. Damit verbunden ist auch eine ganz andere Aufregung. Es ist immer wieder toll!

bonnFM: Man kennt dich auch aus Social Media mit dieser total süßen und intimen Atmosphäre aus dem Schlafzimmer. Was hat es damit auf sich?

Bebetta: Das ist meine Podcast-Reihe Bebetta In Bed. Die ist Ende 2016 entstanden. Und zwar hatte ich früher ein Studio außerhalb meiner Wohnung. Irgendwann hat es sich so eingependelt, dass ich dort übernachtet habe. Teilweise war ich dort mehr als zuhause. Da musste natürlich ein Bett her. Dann gab es halt Platzprobleme im Studio und ich musste schauen, wo ich die CD-Player abstelle. Ok, packe ich sie einfach mal vors Bett, dachte ich mir. Irgendwann habe ich dann mal einen Podcast aufnehmen müssen – habe ich einfach aus dem Bett heraus aufgenommen. Das war entspannt und mal was anderes. Als Facebook-Live aufkam, kam mir die Idee es zu filmen. An sich ist es ja lustig. Das Ganze habe ich noch ein bisschen überspitzt mit sehr verrückten Pyjamas und verrückter Bettwäsche – so bunt, wie ich halt bin!

bonnFM: Apropos verrückte Pyjamas, verrückte Bettwäsche – dein Bühnenoutfit heute ist ein Blumenkleid, grün mit rosa-roten Blüten, und dazu natürlich deine Haarfarbe. Stimmt es, dass du auch mal in die Design-Richtung gehen wolltest?

Bebetta: Das wollte ich ursprünglich, aber die Musik hat sich dazwischen gemogelt. Design ist jetzt mein Hobby. Damals wusste ich auch gar nicht, in welche Richtung es gehen sollte. Ich mochte Illustration und ich illustriere auch heute noch, aber das nutze ich dann für meine eigenen Sticker und meinen Merchandise. Modedesign fand ich auch interessant, aber das läuft inzwischen alles nebenher.

„Ich wünsche mir, dass man mich nicht wegen meines Geschlechts, sondern wegen der Musik bucht.“

bonnFM: Wie ist es als Frau in der Szene unterwegs zu sein? Spürst du, dass du bevorteilt oder benachteiligt wirst?

Bebetta: An sich sollte man keine Unterschiede machen, aber es ist leider doch irgendwie ein Unterschied da. Der ist letztendlich auch nicht so groß. Am Anfang, vor ungefähr 10 Jahren, haben mich viele Leute angefragt, weil ich ein anderes Bild abgegeben habe. Frauen, die aufgelegt haben, gab es damals nicht viele. Ich schätze mal, dass man zu der Zeit als Frau schon eher mal eine Anfrage bekommen hat. Ich wollte nie aus diesem Grunde gebucht werden. Die Musik muss stimmen. Das ist das wichtigste. Ich wünsche mir auch, dass man mich nicht wegen meines Geschlechts, sondern wegen der Musik bucht.

Bild: Frederik Steen / bonnFM

bonnFM: Absolut! Wie ist das denn mit den Kollegen? Es sind ja doch relativ viele Männer. Ist das komisch, wenn man als Frau selbstbewusst auftritt?

Bebetta: Komisch ist das nicht. Ich komme ganz gut mit Männern klar. Ich hab auch viele Kumpels. Das passt immer ganz gut und letztendlich ist da auch kein Konkurrenzkampf. Und wenn der bei manchen im Kopf ist, macht das auch nichts. Es gibt so viele Veranstaltungen, so viele DJs. Das teilt sich alles auf.

bonnFM: Was sind so deine drei Nummern, die viel zu wenig im Radio laufen?

Bebetta: Da fragst du mich was! Ich weiß nämlich nie, wie die Lieder heißen. Das ist ganz schlimm! Das höre ich auch immer von ganz vielen Kollegen. Das ist ganz schlimm, wenn ich nach meinen Lieblingstracks gefragt werde. Ich weiß genau, in welchem Ordner der ist. Ich weiß auch oft von welchem Künstler der ist, nur den Namen weiß ich nicht.

 „Ohne die Fans würde das ja gar keinen Spaß machen“

bonnFM: Das finde ich lustig mit deiner Berufskrankheit. Nach dem Auftritt hast du dir noch Zeit genommen für die Fans. Wie wichtig ist das für dich?

Bebetta: Total wichtig! Ohne die Fans würde das ja gar keinen Spaß machen und man wäre auch nicht an der Stelle, wo man jetzt angekommen ist. Ich finde es cool, wenn man die Leute wiedersieht und es ist schön, wie sehr sie sich freuen. Wenn wir gemeinsam ein Foto machen, freuen sie sich total und für mich ist das ja keine Arbeit. Das ist eher Spaß.

Dies sind die drei Tracks, die uns Bebetta mit auf den Weg gegeben hat:

 

Robert Haase

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