Mittlerweile müssten jedem die Verschmutzung der Meere und die Ausmaße des Plastikkonsums bewusst sein. Tiere verenden, Strände verschmutzen und noch gibt es keine richtige Lösung – oder doch?
Jede dritte Schildkröte hat Plastik im Magen, weil die Meere voller Plastikmüll sind. Jedes Jahr kommen ungefähr weitere fünf bis zwölf Millionen Tonnen Plastik dazu. Der Müll schwimmt auf einer Fläche, mehr als viermal so groß wie Deutschland. Wir hier in Deutschland können uns vielleicht denken, dass die Ozeane weit weg sind. Aber auch unser Plastikmüll landet trotzdem mit der Zeit im Meer.
Die „Zero Waste Initiative Bonn“ von Annalena van Beek, versucht genau das zu verhindern. Sie ist die Gründerin der Initiative und ihr Ziel ist es, Bonn zu einer „Zero Waste Stadt“ zu machen. Die Initiative arbeitet mit der Stadt Bonn und der Abfallwirtschaft „BonnOrange“ zusammen. So sollen laut Annalena Wege und Möglichkeiten gefunden werden, Bonn nachhaltiger zu machen.
Zero Waste Stadt – geht das?
Eine Zero Waste Stadt ist keine Stadt ohne Müll, wie manch einer denken mag. Es geht hierbei vor allem darum, für mehr Bewusstsein in der Bevölkerung zu sorgen und die Menschen für das Thema Plastikmüll zu sensibilisieren. Jeder muss auf seinen Konsum achten und sich darüber bewusst sein, wieviel er Müll produziert und vor allem: wie man diesen einsparen kann.
Bonn als Zero Waste Stadt kann man sich so vorstellen, dass weniger Müll anfällt. Der Müll, welcher sich nicht vermeiden lässt wird dann recycelt. „Was viele gar nicht wissen ist, dass Bio-Abfälle oft nicht recycelt werden, sondern einfach nur verbrannt“, sagt Annalena. Mülltrennen ist also schon ein guter Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, damit Müll wiederverwertet werden kann und Biomüll nicht verbrannt wird.
Zauberformel Zero Waste
Wem Mülltrennen nicht reicht und wer mehr auf Mutter Natur achten möchte, der kann auch Einwegplastik und Kunststofffolien aus seinem Leben verbannen. Die Zauberformel heißt Zero Waste. Hier kann euch der Bio- und Unverpackt Laden „Freikost Deinet“ weiterhelfen. Hier gibt es in großen Spendern Produkte wie Müsli oder Nudeln, die man sich in mitgebrachte Dosen und Gläser abfüllen kann. Der von einem selbst eingesparte Müll fällt auch bei „Freikost Deinet“ nicht an. Viele Dinge werden in 25-Kilo-Säcken angeliefert. So werden kleine einzelne Folien und Verpackungen gespart. „Wir haben im Hof eine normale gelbe Haushaltstonne, die teilen wir uns mit zwei Familien, die in diesem Haus wohnen. Und damit kommen wir hin. So viel ist zur Relation unseres Müll zu sagen.“, erzählt Hilke Deinet, die Besitzerin von „Freikost Deinet“. Wer schon mal in ihrem Laden gewesen ist, der weiß, dass der Laden groß ist und ein breites Angebot an Lebensmitteln und Zero Waste Produkten anbietet.
Was können wir tun?
Diese Frage liegt auf der Hand. Was kann man selbst tun, um Müll zu reduzieren und Bonn müllfreier und nachhaltiger zu machen? Studierende können beispielsweise ihre Bierpong Becher mehrmals nutzen. Sie zu spülen schadet nicht. Snacks für unterwegs müssen auch nicht eingepackt sein. Dass es damit aber noch nicht getan ist, ist logisch! Auf Plastiktüten verzichten, auffüllbare Trinkflaschen verwenden, Second Hand einkaufen, in Glas verpackte Produkte nutzen und einfach mal schauen, ob der Zero Waste Lifestyle ins Leben passt und so die Meere vom Plastik befreit werden können.