Unter dem Motto „Wissenschaft findet Stadt“ gastierte der Science Slam erneut in Bonn. Austragungsort des unterhaltend-informativen Abends war das restlos ausverkaufte Pantheon.
1 Moderator, 5 Akademiker, 10 Minuten – und der Science Slam kann losgehen. Das Team tourt quer durch die Republik und bietet Wissenschaftlern eine Bühne, von der aus sie einem geneigten aber meist fachfremden Publikum von ihren Forschungen erzählen.
10 Minuten hat jeder Slammer für sein Thema und wenn das Publikum Bock hat, kann er auch nach Zeitablauf weitersprechen. Am Ende wird via Applaus-O-Meter abgestimmt, wer am besten war und somit die Goldenen Boxhandschuhe der Wissenschaft mit nach Hause nehmen darf.
Halbwegs anonyme Spermienspender
Für die größten Lacher sorgte der Gewinner des Abends David Fußhöller mit seinen Forschungsergebnissen über menschliches Sperma und einigen Anekdoten aus dem Laboralltag. Er und sein Team untersuchten Spermien von anonymen Spendern. Wenn sie morgens mit dem Satz „Der Hengst war wieder da!“ begrüßt wurden, wussten sie, dass ein wundervoller arbeitsintensiver Tag bevorstand.
Sinus Milieus – Der vulgäre Hipster
Der Sozialwissenschaftler Jörn Höpfner betreibt professionell was jeder schon mal gemacht hat. Kleine Sozialstudien im Zug. Seine Mitreisenden im Regionalexpress studiert er – irgendwo zwischen Faszination und Abneigung – während seinen Reisen und kann sie in Sekundenschnelle – zumindest vorerst – in schablonenhafte Milieutypen einordnen. An diese nähern sich alle Charaktere zumindest teilweise an. Sehr interessant, weil man sich selbst wiedererkennt und irgendwo zwischen Amüsement und Scham verbleibt.
Langer Applaus und zufriedene Slammer
Aber nicht nur das Publikum feierte den Abend, auch die Teilnehmer sind begeistert und teilweise schon länger dabei. Denn die populärwissenschaftliche Vermittlung von wissenschaftlichen Inhalten macht nicht nur dem Publikum Spaß, sondern lässt die Teilnehmer zu wahren Vortragswundern werden. Das hingegen ist zum Beispiel wichtig, wenn es darum geht potenzielle Geldgeber für Forschungszwecke zu gewinnen, wie die Chemikerin Yulia Arinichevadie, die im Bereich Nukleare Entsorgung promiviert, uns erklärte.
Mitmachen!
Wer also auch mal sein Forschungsthema im entspannten Rahmen mit einigen Anekdoten ausgeschmückt vorstellen möchte, sollte diese Chance nutzen und sich bewerben. Der Science Slam tourt durch ganz Deutschland, der nächste in Bonn wird am 25. April ebenfalls im Pantheon stattfinden.
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