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Bild: bonnFM / Leonardo Beulen Faura, Nadja Richter

Trying to find a deeper Understanding – The War on Drugs in concert

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Es kommt nicht oft vor, dass Musik einen zu Tränen rührt, in konstantes Staunen versetzt und das Zeitgefühl vollkommen auf den Kopf stellt. The War on Drugs schaffen dies aber. bonnFM war auf dem Konzert im Palladium Köln und erzählt euch, wie sie es schaffen.

Die zahllosen Instrumente auf der Bühne, lassen zwar die Komplexität der Musik erahnen, jedoch nichts bereitet einen auf das akustische und visuelle Spektakel vor, was einem bei dem Konzert von The War on Drugs erwartet. Sechs Jungs, gefühlt tausend verschiedene Gitarren, Effekte, Synthesizer und ein Baritonsaxophon (ja, ihr lest richtig) sorgen für eine Klangkulisse, die einen sofort mitreißt und mit offenem Mund dastehen lässt – kurz Shoegazing allererster Klasse. Und bei so einer Musik passt es auch, dass die Band eher schüchtern und leise ist. Nur vom Sänger Adam Granduciel kommt alle paar Lieder ein genuscheltes “thank you” oder  “alright” bevor der nächste Song einen wieder aus der Realität zerrt. Und ganz ehrlich: Keiner braucht eine Band, die viel redet, wenn die Gitarren das Sprechen übernehmen und die Musik schon alles sagt. Und dann sieht man, wie Adam hinter seinem Vorhang aus Haaren verschwindet und der Drummer Charlie, der aussieht wie der verrückte alte Bruder von Dave Grohl, beim Spielen seine Grimassen schneidet, für die er bekannt ist. Man merkt, dass sich die Band selbst in ihrer Musik verliert und somit ist auch was fürs Auge da. Kombiniert dies mit einer atemberaubenden, atmosphärischen Lichtshow und die Stimmung ist perfekt für die Musik, die einen erwartet.

Text und Musik – eine emotionale Reise

Bild: bonnFM / Leonardo Beulen Faura, Nadja Richter

The War on Drugs nehmen einen von der ersten Sekunde mit auf eine Reise. Eine Reise zu sich selbst, zu seinen Ängsten und Hoffnungen. Und dass die Band einen mit auf eine Reise nehmen möchte, zeigen beide Alben schon im Namen: Sowohl das vorletzte Album “Lost in the Dream”, als auch das aktuelle “A deeper Understanding”, wofür sie bereits einen Grammy als beste Rockband gewonnen haben. Auf beiden Alben strotzen die Texte vor Metaphern, rhetorischen Fragen, Gegensätzen und einem schönen Schmerz. Bestes Beispiel dafür ist das Lied “Pain” des neuen Albums, das mit den Versen “Pull me close and let me hold you in; Give me the deeper understanding of who I am” den Nagel auf den Kopf trifft. Diese Art Texte, gepaart mit der eben beschriebenen atmosphärischen Musik, ergibt ein wundervolles Kunstwerk.

Fazit – eine unbeschreibliche Band

Diese Überschrift ist auch genauso gemeint. Obwohl man es natürlich über fast jede Band sagen kann, finde ich, dass es bei The War on Drugs besonders wahr ist. Sie ist eine der sehr wenigen Bands, wenn nicht sogar die einzige, deren Musik ich täglich hören kann, ohne dass ich irgendwann keine Lust mehr auf sie habe. Und trotz der Schüchternheit der Band, gab es den ein oder anderen Lacher: Denn selbst einem so erfahrenen Sänger wie Adam kann es mal passieren, dass er die Mundharmonika falsch rum ansetzt und erstmal schiefe Töne spielt. Doch  das verzeiht  ihm wohl jeder, denn trotz eben genannter Erfahrung und dem Erfolg, der damit einherging, hat die Band nichts an Dankbarkeit für ihre Fans eingebüßt. Adam sagte ganz liebevoll “We’ve played here a couple of times. We love playing here, please let us stay.” Und wahrscheinlich die ganze Crowd dachte sich “Bitte bleibt. Bitte holt uns nie von dieser Reise ab.”

Damit auch ihr einen Einblick von dieser unbeschreiblichen Band bekommt, gibt es hier das Video zum “Titelsong” des neuen Albums sowie einen Live-Auftritt – inklusive best drummer face ever – hier.