Alice Cooper und Status Quo haben am Donnerstag den Kunstrasen in der Bonner Gronau besucht. Die Fans bekamen klassischen Rock und eine schrille Performance geboten.
Ihre Musik ist doch eigentlich sehr ähnlich. Der amerikanische Schockrocker Alice Cooper und die britische Rockband Status Quo liefern gute alte Rockmusik. Doch in Bonn zeigte sich am Donnerstag, dass Rockkonzerte kaum unterschiedlicher aussehen können. Um 18 Uhr betraten die fünf Briten von Status Quo die Bühne. Die wohl langlebigste Rockband der Welt war nie für allzu spektakuläre Bühnenshows bekannt. Auch nach rund 50 Jahren hat sich das nicht geändert. Auf dem Kunstrasen präsentierten Status Quo in 90 Minuten ihre größten Hits, wie etwa Rockin’ All Over The World. Ruhig ging es dabei aber nicht zur Sache. Obwohl die Herrschaften teils weit über 60 Jahre alt sind, ging es auf der Bühne gut ab. Nur die Show, die war bescheiden und auf abrocken vor einer weißen Verstärkerwand beschränkt.
Der Fürst der Finsternis im Sonnenlicht
Dieser Zustand sollte sich bei Alice Cooper gehörig ändern. Wie gewohnt fuhr der Altrocker (auch Alice Cooper ist über 60!) alles auf, was seine Bühnenshows so berühmt gemacht hat. Ob nun mit Würgeschlange, in Zwangsjacke, als riesiges Frankensteinmonster oder enthauptet: Der Schockrocker schonte das Publikum in Bonn nicht. Allerdings wirkte die Gruselshow nur bedingt, denn endlich war dem Kunstrasen gutes Wetter gegönnt – und Alice zog seine Gruselshow im schönen Sonnenuntergang ab. Aber einerlei, die Performance war beste Unterhaltung und auch musikalisch ansprechend. Alice Coopers Band zeigte sich in bester Spielfreude und rockte was das Zeug hielt. Das gipfelte dann in Hits wie Poison oder School’s out. Da wurde selbst das Publikum in Bonn wach.
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Das Publikum war wie bei vielen Konzerten des Kunstrasens eher zurückhaltend. Klar das kann man leicht auch auf das Alter der Besucher schieben, die waren nämlich gerne mal genauso alt wie die Stars auf der Bühne. Aber haben die sich davon abhalten lassen, alles zu geben? Eben. Auch war bisher keins der Konzerte des Kunstrasens ausverkauft. Am Donnerstag beschlich einen sogar das Gefühl, dass das Konzertgelände recht leer war.
Alice Cooper war letztlich der große Star des Abends und degradierte selbst große Rockstars wie Status Quo zur Vorgruppe. Da waren sich auch die Fans aller Altersgruppen einig: Den müssen wir uns bald wieder live ansehen.
Redakteur / Moderator / Techniker