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Zwischen Kriegen und Inflation – Junge Menschen bleiben optimistisch

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Krieg in der Ukraine, Eskalation in Nah-Ost, Vormarsch der Rechten, steigende Lebenskosten und dazu noch der ständige Vorwurf faul und naiv zu sein. Die Umstände der Jugendlichen könnten definitiv besser sein. Doch davon lassen sie sich nicht unterkriegen. Dies zeigt zumindest die neue Jugendstudie von Shell. Einen Überblick über die Ergebnisse findet ihr hier.

Für die Studie wurden 2509 Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren befragt. Wichtigste Erkenntnis: trotz der Auswirkungen von Corona und anderen Krisen zeigten sich die Befragten optimistisch. Sie fühlen sich oft ohnmächtig, wollen die Zukunft aber mitgestalten und sich in der Gesellschaft engagieren. 55% gaben an politisch interessiert zu sein. Der Vorwurf, die Generation Z sei unpolitisch und uninteressiert bestätigt sich hier also nicht. Zudem ist dies eine deutliche Steigerung zu den noch 34% politisch interessierten Jugendlichen im Jahr 2002.

Sorgen der Jugend

Die größten Sorgen der Jugendlichen liegen aktuell bei den Themen Krieg und Wirtschaft. Demnach haben 81% der Jugendlichen Angst vor einem Krieg in Europa und 67% machen sich Sorgen um die wirtschaftliche Lage und steigende Armut. Inflation, der demographische Wandel, unsichere Renten und steigende Lebenskosten sind Faktoren, die der Generation zusetzen und zu Besorgnis hinsichtlich ihrer finanziellen Lage führt. Dennoch zeigen sie sich auch hier insgesamt zuversichtlich zur Lage in Deutschland. 56% blicken positiv auf die Gesellschaft und 75% denken, dass Deutschland ihnen alles bietet, um ihre Lebensziele zu erreichen.

Rechte Tendenz bei jungen Männern

Zur Wahrheit gehört aber leider auch, dass Frauen zwar eher zu linken Positionen tendieren, aber vor allem Männer in diesem Alter sich mit der politischen Rechten identifizieren. Im Vergleich zu 2019 ist die Zahl der Befragten, die sich rechts oder eher rechts einordnen von 19% auf 25% gestiegen. Eine durchaus besorgniserregende Entwicklung. 44% sprechen sich zudem für mehr Autorität im Staat aus. Sie würden der Aussage „Eine starke Hand müsste mal wieder Ordnung in unseren Staat bringen“ zustimmen.

Toleranz als Markenzeichen

Dennoch gibt sich die Generation insgesamt sehr tolerant und demokratiefreundlich. Themen wie Feindseligkeit (64%) und Ausländerfeindlichkeit (58%) machen den Jugendlichen deutlich mehr Angst als zum Beispiel Zuwanderung (34%).Die Jugendlichen leben und befürworten also ein vielfältiges Deutschland. Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Lebensweisen zeigt sich hier auch. Mehr als die Hälfte der Befragten (69%)
ist von der NATO überzeugt, aber dennoch denken 60%, dass das westliche Modell nicht auf die ganze Welt übertragbar ist und auch andere Kulturen und Lebensformen ihre Daseinsberechtigung haben. Geprägt ist die Generation zudem weiterhin von Themen wie dem Klimawandel und Umweltschutz, worauf sie nach wie vor großen Wert legen.
Die Studie zeigt, dass die Generation politisch sehr wachsam und interessiert ist. Trotz mehrerer Krisen ist die herrschende Meinung weiterhin optimistisch und die Jugendlichen wollen die Gesellschaft aktiv mitgestalten. Dabei gibt es zwar leichte Tendenzen nach rechts, aber dennoch halten sie an der Demokratie fest (75%), sind tolerant und für Vielseitigkeit.

Boomer-Generation als Hindernis

Ein großes Problem der Jugendlichen ist weiterhin die Baby-Boomer-Generation. Dieser geburtenstarke Jahrgang geht nämlich nach und nach in Rente. Die jüngeren Generationen müssen dies aujangen und wissen dabei selbst nicht, wie ihre Rente finanziert werden soll. Zudem geht die ältere Generation noch sehr lange wählen, wodurch die Interessen der jungen Generation vernachlässigt werden können. Eine Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre wird daher immer stärker in den Fokus gerückt.