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Sorgenkind Umwelt – 40 Jahre Weltklimakonferenz Genf

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„Was zur Hölle ist los mit dem Klimawandel? Komm zurück, wir brauchen dich!“ Als wäre es ein schlechter Scherz, nimmt US-Präsident Donald Trump den Klimawandel einmal mehr nicht ernst. Die Klimakonferenz ist da anderer Meinung.

Fast zwei Wochen lang, vom 12. bis zum 23. Februar, fand die erste weltweite Klimakonferenz 1979 in Genf statt. Die Weltorganisation für Meteorologie hatte eingeladen und stellte beunruhigende Forschungsergebnisse vor: Die Kohlendioxidwerte in der Atmosphäre steigen an – mit Folgen für den Planeten, die Menschen und das Klima. Der Treibhauseffekt wird zum ersten Mal angesprochen und als Problem anerkannt, das World Climate Programme wird zur weiteren Forschung gegründet. Doch dann bleibt es einige Zeit still.

In kleinen Schritten geht es voran

Erst fast zehn Jahre später, 1988, findet die zweite Weltklimakonferenz in Toronto statt. Das Intergovernmental Panel on Climate Change, kurz IPCC, wird ins Leben gerufen.  Das Ziel ist es, in regelmäßigen Abständen Berichte über den derzeitigen Forschungsstand zum Klimawandel sowie Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen zu veröffentlichen. Ab 1995 finden jährliche Klimagipfel der Mitgliedsstaaten der UN statt. Fast zwanzig Jahre später, also nach dem ersten Weckruf. 1997 wird das Kyoto-Protokoll zur Verminderung der Emissionen beschlossen, 2005 erst tritt es in Kraft. Nach jahrelangen Verhandlungen, Uneinigkeiten und Schwierigkeiten der Umsetzung folgt 2015 dann das Pariser Abkommen.

Der Klimawandel wartet nicht

Fast zwanzig Jahre nach dem ersten Weckruf entsteht die Idee für eine regelmäßige Zusammenkunft. Zwanzig Jahre, in denen kaum etwas passiert ist. Dazu kommt, dass noch nicht alle Länder bereit sind, Abkommen, wie das Kyoto-Protokoll, zu unterzeichnen und sich aktiv zu bemühen, ihren Ausstoß zu verringern. Die USA beispielsweise, die den zweithöchsten CO2-Ausstoß weltweit hat, steigt unter Trump aus dem Pariser Abkommen aus und war gar nicht erst Teil des Kyoto-Protokolls. Aber die Auswirkungen sind spürbar, nicht mehr zu übersehen und nicht zu leugnen.

Ist es zu spät, jetzt noch zu handeln?

Erst im Oktober letzten Jahres veröffentlichte der IPCC einen Bericht, in dem davor gewarnt wird, welche Folgen es hätte, wenn die Durchschnittstemperatur um 2°C anstelle von 1,5°C steige. Dazu müsste der Emissionsausstoß bis zum Jahr 2050 auf Null fallen. Allerdings ist die ein-Grad-Marke schon erreicht, es bleibt also nur noch ein Spielraum von 0,5°C – und mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sich die Erde eher um insgesamt 3-4°C erwärmt haben, doppelt so viel wie vorgesehen. Man könnte meinen, die Zeit laufe davon und jetzt sei eh alles egal, also warum noch Mühe geben? Aber der IPCC hat auch darauf hingewiesen, dass es nicht unmöglich sein, das Klima noch zu retten. Schwierig zwar, aber machbar.

Kohleausstieg und Geschwindigkeitsbegrenzung

Klimaschutz benötigt Umsetzung auf allen Ebenen. Das fängt bei dem Einzelnen an, sei es der Umstieg auf Fahrrad oder Bus, der Verzicht auf Fleisch, oder der Kauf regionaler Produkte anstelle von Importen. Kommunen können uns durch den Ausbau von Radwegen unter die Arme greifen, mit bewussterem Umgang mit Energie als gutes Beispiel vorangehen oder sich bei Neubauten an neuen, umweltbewussten Standards orientieren. Erst kürzlich wurde der Kohleausstieg bis 2038 in Deutschland beschlossen, wenn es gut läuft sogar schon 2035. Einführung eines Tempolimits auf der Autobahn würden nicht nur Unfallzahlen senken, sondern auch zu einem geringeren CO2-Ausstoß beitragen. Wie man es dreht und wendet liegt also die Verantwortung letztendlich in den Händen eines jeden einzelnen Menschen, seinen Teil zum Klimaschutz beizutragen.