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Bild: bonnFM

Aktivist:Innen besetzen Hörsaal – Uni Bonn & AStA beziehen Stellung

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Seit Montagmittag besetzen Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe „End Fossil – Occupy“ den Hörsaal 17 der Universität Bonn. Ihre Forderungen an die Universität hat die Bewegung im Interview mit bonnFM verraten. Inzwischen haben sich auch die Universitätsleitung sowie der AStA zu der Besetzung geäußert – unterschiedlicher hätten die Stellungnahmen nicht ausfallen können.

Ein riesiges Banner mit den Worten „Erde brennt, Uni pennt!“ ragt über der Tafel des Hörsaals 17 im Hauptgebäude der Uni Bonn. Eine in Flammen aufgehende Erde ist ebenfalls auf dem Plakat abgebildet. In den Ecken des Saals befinden sich Schlafsäcke und Isomatten. Schnell wird klar, dass es sich hier nicht um eine übliche Vorlesung handelt. Der Saal wird derzeit nämlich von Aktivist:Innen der Bewegung „End Fossil – Occupy“ besetzt, die den Hörsaal am Montagmittag (9. Januar 2023) in Besitz nahmen.

„Wir fordern von der Uni, dass es ein Bekenntnis zu der Räumung in Lützerath gibt, weil es viele Studien gibt, die sagen, dass wir die Kohle nicht mehr brauchen“, erzählt ein Aktivist im Interview mit bonnFM einen Tag nach der Besetzung. Außerdem solle die Uni Bonn laut ihnen klima- und sozialgerechter gestaltet werden. Zwischen September und Dezember habe die Bewegung mehr als 30 Schulen und Universitäten in Deutschland besetzt, weltweit seien es hunderte gewesen, schreibt „End Fossil – Occupy“ auf ihrer Website.

Auch die Uni hat sich inzwischen zu dem Vorfall geäußert und stellt klar: „Hörsaalbesetzungen lehnt die Universitätsleitung grundsätzlich als politisches Mittel ab. Die aktuelle Aktion stellt gerade jetzt, in der Endphase des Wintersemesters, einen massiven Eingriff in die Lehre dar und ist eine Zusatzbelastung für Studierende und Lehrende, die im besetzten Hörsaal Lehrveranstaltungen besuchen wollen“, heißt es in einer Stellungnahme. Außerdem sei man mit den Besetzer:Innen im Gespräch.

Ganz anders sieht das der AStA der Uni Bonn: „Wir betrachten die Besetzung des Hörsaals als legitimes politisches Mittel und begrüßen diese“, betont die Studierendenvertretung in einer Stellungnahme. Seit langem würde man sich, so der AStA, für mehr Nachhaltigkeit an der Universität einsetzen, gleichzeitig unterstütze man auch den Erhalt von Lützerath.

Wie lange die Aktivist:Innen noch bleiben wollen, ist unklar, mindestens aber bis Samstag. Eine Räumung des Hörsaals hat das Rektorat bislang nicht geplant, stattdessen wollen sich Vertreter:Innen der Uni mit den Aktivist:Innen am Mittwochnachmittag zu Gesprächen treffen. Eine Entscheidung, die auch vom AStA begrüßt wird: „Wir freuen uns, dass das Rektorat der Universität zu kurzfristigen Gesprächen bereit ist. An diesen Gesprächen werden wir uns als AStA beteiligen und unsere eigenen Ideen zu mehr Nachhaltigkeit an der Uni einbringen“, teilt der AStA mit.