Basta. Das ist eine fünf-köpfige A-Cappella-Band aus Köln. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000, begeistern sie unter wechselnden Besetzungen, doch mit immer humorvollen Texten und Ohrwurm-Gefahr. Bassist Arndt Schmöle hat sich vorm Auftritt im Beuler Pantheon für uns Zeit genommen. Seit 2013 ist er Teil von Basta. Eigentlich hat er Schulmusik studiert und wollte Musiklehrer werden – nun ist er Synchronsprecher, Moderator und Sänger bei Basta. Und hat außerdem eine Dozentur für Synchronschauspiel und Hörspielsprechen.
Aber zunächst wollen wir eins wissen: Wie schätzt er den A-Cappella Status in Deutschland ein? „Naja es stimmt schon, A-cappella hat häufig erstmal so ein bisschen den Nimbus des Uncoolen. Es ist schon eine spezielle Musikrichtung. Aber denkt man so an Pitch Perfect oder die Pentatonix, das sind schon Anzeichen, dass auch jüngere Leute plötzlich sagen: `A-cappella, das ist ja doch irgendwie ziemlich cool`. Aber ansonsten glaube ich, dass sich der Status in den letzten Jahren gar nicht so sehr verändert hat. Schaut man in die Vergangenheit, zum Beispiel zu den Comedian Harmonists in den 1930ern oder den Prinzen in den 80er/90ern, gab es doch eigentlich immer Gruppen, die ausschließlich gesungen haben. Und durch die Zeiten hindurch fanden das die Leute gut. Daher würde ich sagen: Schön, dass sich der Trend so fortgesetzt hat.“
Passend als Arndt uns erzählt, dass die Songtexte größtenteils von Bandmitglied William Wahl stammen, kommt dieser in den Raum. Perfekt, wir wollten sowieso gerade fragen, ob man als Texter von Songs, die viel von alltäglichen Situationen handeln, überhaupt noch irgendwo unterwegs sein kann, ohne dass einem die ganze Zeit Songideen kommen. William lacht und pflichtet uns bei. „Tatsächlich läuft bei mir im Hintergrund immer etwas mit und ich denke ständig: Könnte da was draus werden? Aber das bringt der Beruf mit sich, ich glaube, es gibt schlimmeres.“
„Von zehn Ideen werden zwei zu einem Lied"
Doch Idee ist ja nicht gleich Song. Wir wollen wissen, wie viele der ersten Ideen es auch wirklich auf die Bühne schaffen. „Bis die Band was zu Gesicht bekommt, durchlaufen die Ideen einen Prozess.“ erzählt William. „Bei vielen Ideen denke ich, da könnte was draus werden, aber im Endeffekt wird es doch verworfen. Wenn ich eine Quote schätzen müsste, würde ich sagen, von zehn Ideen werden zwei zu einem Lied.“
Und wie genau wird aus einer Idee dann ein Lied? „Im besten Fall kommen Musik und Melodie gemeinsam.” so William. „Häufig ist es aber auch so, dass zunächst der Text kommt. Das ist aber gar nicht so einfach, denn es tut der Musik nicht gut, nur den Text ohne Musik zu haben“.
„In Farbe“: Der Name des aktuellen Albums ist Programm
Doch malwieder haben sie es geschafft: Das 2018 erschienene Album „In Farbe“ ist das neunte Album der Band. Und der Name ist Programm, wie Arndt selbst sagt: „Eine solch abwechslungsreiche und bunte Themen- und Genre-Mischung gab es selten in einem Basta Album. Vom Bayrischem Ländler, über Reggaeton bis hin zu Balladen – ihr werdet es heute Abend hören.“
Und das ist ein gutes Stichwort. Denn das Konzert geht gleich los. Bevor wir die Jungs auf die Bühne entlassen, haben wir noch eine letzte Frage. Wie sieht es eigentlich mit Aufregung vor der Show aus? Gibt es noch Lampenfieber oder sind die Auftritte inzwischen reine Routine? „Es ist wie ein Zyklus. Bei neuen Alben ist die Anfangsaufregung oft mehr da als man sich es wünscht und es dauert immer eine gute Weile bis sich die Routine wiedereinstellt. Und es kommt auf die Shows an. Bei manchen ist es einfacher, bei anderen schwieriger. Im Pantheon ist es definitiv einfacher, weil der Laden und die Stimmung hier einfach toll sind.“ Arndt würde das Gefühl nicht als Aufregung, sondern vielmehr als Spannung bezeichnen. „Man ist heiß, will loslegen und mit den Leuten einen guten Abend verbringen. Aber das ist ja auch wichtig, denn wenn man gar nicht aufgeregt wäre, wäre man ja unterspannt und das ist ja auch nicht gut.“
Als die fünf Jungs eine halbe Stunde später auf der Bühne stehen, merkt man von Anfang an, dass sie genau das richtige Level an Spannung mitgebracht haben. Vom ersten Song an bis zu zahlreichen Zugaben, die sie dem gut gelaunten Publikum schenkten, überzeugen sie mit ihrer Energie und authentischen und nahebaren Art. Und auch Arndts Versprechen über ein buntes Programm wurde erfüllt: Nicht nur ganz verschiedene Genres, sondern auch ganz unterschiedlich Themen, fast immer jedoch mit humorvollen Pointen. Sie singen darüber, was passiert, wenn man immer zu spät kommt, welche Probleme man als laktoseTOLERANTER Mensch beim Milchkaffee trinken hat und warum das Leben kein Wandtattoo ist. Ihr wollt die Antworten erfahren? Dann hört euch doch mal durch ihre Alben. Aber vorher nicht vergessen: Das komplette Interview könnt ihr euch oben anhören.
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