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Bild: bonnFM

Kurz, aber schön: Edwin Rosens Tourabschluss in Köln

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Einige Anfang und Mitte Zwanzigjährige strömen an diesem Mittwochabend (29.06.) mit Kioskbier im Gepäck durch Köln Deutz zum Gebäude 9, um Edwin Rosens zweite Solo-Show in Köln zu sehen. Kleiderordnung: Baggy Jeans, Crop Tops und Sonnenbrille.

Es ist oberflächlich tatsächlich leicht auszumachen, wer an diesem Abend zu dem Konzert möchte und wer sich nur so an einem heißen Mittwochabend nach Deutz verirrt hat.

Die Überraschung des Abends

Als Vorband überrascht Saló pünktlich um 20 Uhr mit einer energetischen Show im stickigen Gebäude 9. Seine Ankündigung: „Dieser Abend ist für alle mit einem gebrochenen Herzen. Ich wäre gerne der Gips!“. Es folgen schonungslos ehrliche Texte über Liebe und Kapitalismus, inklusive einem Cover des Echt-Hits „Du trägst keine Liebe in dir“.

Es wird heiß

Mittlerweile ist die Stimmung genauso aufgeheizt, wie die Temperaturen im Gebäude 9, weshalb die Tür nach jedem Song geöffnet werden muss. Wasser wird hier wie Kamelle verteilt und die Konzertbesucher:innen sind dankbar darüber. Bereits bevor Edwin Rosen auf die Bühne kommt, muss eine Zuschauerin die Show aus gesundheitlichen Gründen verlassen.

Schöne Worte zwischen den Songs

Um 21 Uhr startet Edwin Rosen dann mit seiner Show. Für ihn persönlich eine ganz besondere, da sie als 21. Show den Abschluss seiner Tour mitleerenhänden bezeichnet. Die Tour sollte ursprünglich schon 2021 gespielt werden, wie so viele Konzerte der letzten Jahre wurde sie auf diesen Sommer verlegt.

Edwin Rosen weist darauf hin, dass alle lieb zueinander sein sollen und besonders weiblich gelesene Personen Hilfe bekommen sollen, falls sie sich unwohl fühlen.

Seit seinem musikalischen Debüt vor rund zwei Jahren hat Edwin Rosen insgesamt sieben Songs herausgebracht. Er selbst gibt während des Konzerts zu, dass es ihm schwer falle, neben seiner Fernbeziehung und den anstehenden Terminen noch Zeit zum Texten zu finden. Ein bisher unveröffentliches Lied spielt er dennoch, was beim Publikum für Begeisterung sorgt.

Das kreative Bühnenbild

Die nachdenkliche Stimmung von Edwins Songs wird auch in seinem Bühnenbild aufgegriffen: Im Hintergrund laufen schwarz-weiße Animationen, während der Stuttgarter zwischen altmodischen Lampenschirmen am Mikro steht. Teilweise untermalt er die Synthesizer-lastigen Instrumentals noch mit seiner Gitarre, eine Band hat er nicht mitgebracht. Im Publikum wird währenddessen getanzt und mitgegrölt – spätestens, als er „Nur ein Wort“ der Band Wir sind Helden zum Besten gibt. Durch seine rauchige Stimme und die Synth-Sounds erhält das Cover einen ganz eigenen, melancholischen Einschlag.

Zugabe

Als Edwin nach knapp fünfundvierzig Minuten sein letztes Lied zu Ende bringt, ist das prall gefüllte Gebäude 9 sich einig, dass so lange Zugabe gerufen wird, bis der Sänger noch mal auf die Bühne kommt. Er ist sichtlich überwältigt von der Menge und spielt noch zwei weitere Songs. Den letzten Titel hat er während des Konzerts schon einmal performt –sein bisher erfolgreichstes Lied leichter/kälter. Dieses Mal wünscht er sich jedoch, dass alle Handys in den Hosentaschen bleiben und mitgesungen wird. Prompt öffnet sich ein Moshpit in der Mitte des Raums und das Publikum genießt die Show in vollen Zügen. Was für ein absurder Abschluss, dass am Ende eines Konzertes in einer Venue, in der gefühlt 40 Grad sind, die Menge gemeinsam singt:

Mir ist so kalt, du bist so kalt sagst du zu mir.“

Edwin Rosen – leichter/kälter