Seit Ende April laufen die Dreharbeiten zur Musical-Verfilmung „Ich war noch niemals in New York“ in 4 Hallen der MMC Studios in Köln-Ossendorf. Deutsche Stars wie Heike Makatsch, Moritz Bleibtreu und Katharina Thalbach schwingen das Tanzbein und singen zu Erfolgshits von Udo Jürgens. Da schaut auch schon mal NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am Set vorbei. Und bonnFM natürlich auch.
Leinen los: Es geht nach New York
Im Studio 53 liegt sie vor Anker: Das stolze Kreuzfahrtschiff „MS Maximiliane“, in das sich die an Gedächtnisverlust leidende Maria (Katharina Thalbach) einschleicht, weil sie unbedingt nach New York will – verfolgt von Tochter Lisa (Heike Makatsch), einer erfolgsverwöhnten Fernsehmoderatorin, und ihrem Maskenbildner Fred (Michael Ostrowski). An Bord erlebt jeder der drei seine ganz persönliche Liebesgeschichte.
Großes Geschaukel und Regentage wird es im Studio nicht geben, erzählt Szenenbildner Matthias Müsse (zum ausführlichen Interview), dafür aber Windmaschinen und mehrere absolut beeindruckende Sets. Auf dem in 8 Wochen komplett aufgebauten Oberdeck wird es mit all den Fotografen, Kamerateams und Journalisten doch recht kuschelig, aber auf dem zur Bühne umfunktionierten Pool finden alle Stars doch noch ihren Platz.
Trailer-Show und Pressekonferenz
Sie alle haben das Kameralächeln perfekt drauf, aber eine strahlt ganz besonders: Katharina Thalbach, die bei der anschließenden Pressekonferenz verrät, dass sie nicht mehr gedacht hätte, „mit 64 Jahren noch eine Hebefigur mit jungen Männern zu vollführen. Ich hoffe, dass wiederholt sich.“ Sie ist auch direkt im erstmals gezeigten Trailer zu sehen, der aus den bisher sechs Drehtagen zusammengeschnippelt wurde und vielversprechend aussieht. Für vielversprechend hält ihn auch Regisseur Philipp Stölzl, der mit dem hier ebenfalls gedrehten Film „Der Medicus“ einen großen Erfolg landete und ursprünglich mit Musikvideodrehs angefangen hat. Ein Musikfilm von solchen Ausmaßen wird gerade in Deutschland so gut wie nie gedreht und ist daher eine einmalige Chance. Moritz Bleibtreu, der erst heute seinen ersten Drehtag hat, verrät, dass er sich trotz Coaching vor dem Singen fürchtet, während Newcomer Marlon Schramm, der Bleibtreus Sohn spielt, eher die sich hier kabbelnden Fotografen zum Fürchten findet.
„Die Politik scheint heute die Fiktion und Film Realität, wenn man sich die USA heute so anschaut“ – Armin Laschet
Der Ministerpräsident ist sichtlich glücklich, einen solchen Film zu unterstützen, auch wenn er wie viele der Beteiligten nichts mit den Songs von Udo Jürgens anfangen konnte. „Diese werden im Film zum Großteil abgeändert sein“, sagt Drehbuchautor Alexander Dydyna. Für manch einen war die News des Tages dann aber doch, dass der Vertrag der Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW, Petra Müller, direkt um drei Jahre verlängert wurde. Noch schnell ein paar O-Töne und dann geht es endlich ans nächste Set zu den Dreharbeiten.
Unter Deck, ohne Dach
…denn da waren wir ja vorhin für das Fotoshooting. In der anderen Halle ist das Gängelabyrinth des Unterdecks aufgebaut. Ganz leise bewegen wir uns an die Szene heran. Viele Leute auf der einen Seite eines Bildschirms. Von rechts und links laufen eine Putzfrau und ein alter Mann im Bademantel mehrmals durchs Bild. Einmal um die Ecke und da sehen wir sie sogar: Lisa, die gerade von Fred gestylt wird und ihre Mutter zurecht weist. Die starrt jedoch lieber einem prächtigen Muskelprotz hinterher, der ebenfalls durch die Gänge schleicht. „CUT!“, ruft Philipp Stölz. Und das ganze noch mal von einer anderen Einstellung. Und noch mal. Und noch mal. Wir werden wieder heraus gelotst und schnappen uns die Statisten für ein Abschiedsbild. Die Kostüme sind mit der gleichen Liebe zum Detail wie die Sets. Vielleicht wird der Film im Herbst 2019 ja wie das Musical ein echter Hit.