In James Haymans Thriller „The Cutting – Stich ins Herz“ geht es um den Kommissar Michael McCabe und seine Familie, welche in Portland, Maine wohnen. Die Leiche eines vermissten Mädchens wird gefunden und eröffnet so die Jagd nach einem Serienkiller.
Der Thriller „The Cutting – Stich ins Herz“ von James Hayman erschien ursprünglich im Jahr 2009. Damit handelt es sich nicht um einen nagelneuen Thriller, sondern um einen etwas Älteren. Gefunden habe ich diesen durch Zufall an einem Flohmarktstand . Bereits der Titel hatte es in sich und erweckte Interesse bei mir.
Wer früh beginnt zu morden…
Der Thriller beginnt mit einem Prolog im Juli 1972. Ein kleiner Junge hält ein kleines Häschen in den Armen. Es scheint als wäre diese Situation nicht ungewöhnlich. Mit dem Hasenbaby auf dem Arm geht er zu seinem Geheimversteck. Dann zieht er ein Messer aus der Tasche und bringt das Häschen, mit seinen acht Jahren, um. Er fühlt eine Art Hochgefühl und ist sich sicher, dass er dieses Gefühl noch öfter erleben mag.
Wenn es in Portland blutrünstiger zugeht als in New York
Protagonist des Thriller ist Polizeikommissar Michael McCabe, der von allen immer nur McCabe genannt wird. Ursprünglich stammt dieser aus New York und ermittelte dort mit einer hohen Aufklärungsquote. Da er eine kleine Tochter namens Casey hat, zieht er nach Portland, Maine. Dort will er etwas Ruhe finden und sicherstellen, dass Casey außer Gefahr ist. Hier lernt er auch seine Freundin Kyra kennen. In dem, im Gegensatz zu New York, eher beschaulichen Portland geschehen aber trotzdem schreckliche Vorfälle. Eine 16-jährige Schülerin wird vermisst und in Portland tot auf einer Müllkippe gefunden. Sie ist blond, sportlich, hübsch und ihr fehlt das Herz. Es wurde chirurgisch entfernt. Kommissar Michael McCabe steht vor einem Rätsel, das nicht lösbar scheint. Es verschwinden weitere weibliche Personen, allesamt blond, hübsch, sportlich. Auch ihnen fehlt das Herz. Michael McCabe und seine Kollegin Maggie Savage ermitteln auf Hochdruck.
Ein erstklassiger Thriller mit Reihenpotential
Mir persönlich hat der Thriller sehr gut gefallen. Besonders gut gelungen ist dem Autor, dass er eine zwischenmenschliche Ebene aufgebaut hat. Der Leser identifiziert sich mit McCabe. Der Kommissar hat neben den verschwundenen Frauen auch eigene Probleme, um welche er sich kümmern muss. Seine Exfrau macht ihm Sorgen und seine Tochter macht sich wiederrum um McCabe Sorgen, wenn er spät abends zum Einsatz muss. Die intimsten Gedanken und Ängste des Protagonisten werden deutlich, wenn er Gedankensprünge hat und an seine Tochter ,anstatt an den Job, denkt. Außerdem wirkt die Beziehung zwischen McCabe und Kyra sehr authentisch. Sie macht sich Sorgen, bleibt wach, bis er da ist und durchlöchert ihn mit Fragen. Hier gestaltet Hayman eine sehr realistische Ebene. Der Schreibstil von Hayman ist außerdem sehr angenehm und flüssig zu lesen. Er schreibt verständlich und keine Schachtelsätze.
Zum Schluss finde ich das Thema sehr gut gewählt. Viele Thriller sind einfach blutig und es gibt Mörder die auf der Flucht sind. In „The Cutting“ wird das Blutige durch Skrupellosigkeit, entnommene Herzen und dem wahrscheinlich wahren Bösen sehr deutlich. Das Böse bekommt eine Form, einen Namen und es entnimmt Herzen mit einer Leichtigkeit, dass es beängstigend ist. Beim Lesen bekommt man auf jeden Fall Lust über McCabe, seine Partnerin, Kyra und seine Tochter mehr zu erfahren. Hayman hat in seinem Thriller definitiv Charaktere geschaffen, die durchaus in anderen Geschichten weiter leben könnten.