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Was ist normal? – Ausstellung zum Thema Normalitäten startet im Frauenmuseum

Lesezeit: 2 Minuten

Was bedeutet der Begriff „Normalität?“ Ist Kunst an diese Normalität gebunden? Diesen Fragen sind Studierende und Alumni der Hochschule für bildende Künste Essen in einer Projektarbeit nachgegangen. In Kooperation mit dem Frauenmuseum werden die Ergebnisse seit dem 14.12.2021 ausgestellt. Am vergangenen Sonntag wurde die Ausstellung mit einer Vernissage eröffnet.

Frauenbild und Geschlechter-Klischees

Die Künstler*innen haben sich in Ihren Werken für ganz unterschiedliche Themengebiete entschieden und diese in den verschiedenen Fachgebieten Malerei/Grafik, Bildhauerei und Fotografie/Medienkunst umgesetzt. Ein zentrales, häufig

Gemälde: Lucía Cheves Dauber, Bild: bonnFM

vorkommendes Thema ist dabei das Frauenbild in unserer Gesellschaft. Das Werk von Studentin Yue Wu zeigt in einer Videoinstallation unter Anderem Ausschnitte einer Dior Modenschau vom Jahr 1997. Der Videoausschnitt verdeutlicht das damalige Frauenbild und regt zum Hinterfragen von Geschlechter-Klischees an. Auch Studentin Lucía Cheves Dauber setzt sich in ihrer Collage mit den Frauenbildern aus ihrer Heimat Guatemala und aus Deutschland auseinander.

Weitere gesellschaftskritische Themen

Die Ausstellungswerke von Karola Teschler behandeln hingegen den Umgang des Menschen mit der eigenen Umwelt. Sie zeigen den Zyklus von „der für uns zur Normalität gehörenden Kunststoffe“ in unserer Umwelt. Wie wir mit diesem nicht nur der Meereswelt aber auch uns selbst schaden, wird auf eine provokante Art künstlerisch dargestellt, die die Besuchenden nicht wegschauen lässt. Auch „Mode-Normalitäten“ oder was es bedeutet, ein „normaler“ Mensch zu sein wird in verschiedenen künstlerischen Darstellungen gezeigt.

Raum für Interpretation

Skulptur: Kerstin Johanna Kästner, Bild: bonnFM

Die Ausstellung beschäftigt sich nicht nur mit gesellschaftlichen Normen, sondern auch mit künstlerischen. Was darf Kunst? Muss Kunst einen Sinn, eine Logik haben? Beim Anschauen der Werke wird nicht immer sofort deutlich, welche Intention die/der Künstler*in verfolgt. Viel Mehr bleibt Raum für die eigenen Gedanken und Interpretationen. Kerstin Johanna Kästner, Alumna der Hochschule, möchte mit Ihren Arbeiten ganz bewusst verschiedene Geschichten beim Betrachtenden hervorrufen. Ihre Werke behandeln die Haut als größtes, menschliches Organ. Sie beschreibt dieses als Körpergrenze nach außen und innen und misst diesem auch eine identitätsbildende Funktion bei.

Ausstellung läuft bis Ende Februar

Wer Lust hat, Normalität auf verschiedene Art und Weise künstlerisch zu erleben und dabei eigene Normen zu hinterfragen, kann die Ausstellung bis zum 27.02.2022 besuchen. Das Frauenmuseum ist Dienstags bis Sonntags geöffnet.