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AStA Vorsitzende Janna Reif (zweite von rechts) und stellvertender AStA-Vorsitzender Sean Bonkowski (ganz links) bei bonnFM im Interview, Bild: bonnFM

Zum Rücktritt des BIPoC-Referats – Der AStA im Interview

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Das BIPoC-Referat des AStA ist am 20. September dieses Jahres geschlossen zurückgetreten („BIPoC“ steht für Black Indigenous People of Color). Nach dem Rücktritt haben sowohl die ehemaligen Referatsmitglieder als auch der AStA ein Statement veröffentlicht. Im Interview mit bonnFM äußert sich der AStA-Vorsitz zu den Vorwürfen.

Weiße Arroganz, Ignoranz und „Othering“. Dies ist nur ein kleiner Teil dessen, was das ehemalige BIPoC-Referat dem Allgemeinen Studierenden Ausschuss (AStA) in ihrem Rücktritts-Statement vorwirft. Die Vorwürfe und benannten Missstände sind gravierend. Die ehemaligen Referatsmitglieder fordern eine kollektive sowie macht- und rassismuskritische Auseinandersetzung mit jeglichen Marginalisierungsformen. Bitte lest euch, bevor ihr das Interview hört, das Statement des ehemaligen BIPoC-Referats durch.

Im Interview betont AStA-Vorsitzende Janna Reif, dass der Rücktritt einen Reflektionsprozess angerissen hat: Besonders wichtig ist es ihr, „dass der AStA auch ein intersektionaler Raum wird, der AStA da auch besser wird und es eben nicht nur auf den Schultern der Statusgruppen-Referate liegt, diese Statusgruppen zu vertreten und zu repräsentieren.“

Am 9. November hat eine AStA-Vollversammlung stattgefunden, bei der beschlossen wurde, dass die Diskussion über die Repräsentation von BIPoC Studierenden fortgeführt werden muss. Dazu wurde eine weitere Sitzung für den 18.12.23 angekündigt. Wie genau es mit der Besetzung des Referats weitergeht, wird sich im Anschluss zeigen. Die rassismuskritische Beratungsstelle ist weiterhin erreichbar.

Grundsätzlich muss sich sowohl der AStA als auch die Universität als Ganzes fragen, wie struktureller Rassismus kontinuierlich und langfristig aufgearbeitet werden kann. Es ist wichtig, dass die Debatte nicht leise, sondern weiterhin laut geführt wird. Das ist die Pflicht einer westlichen, Weiß-geprägten Institution. Der Aufarbeitungsprozess hat gerade erst begonnen.

Die Antworten des AStA auf die Vorwürfe, Gedanken zum Umgang mit der Situation und Ansätze zum weiteren Vorgehen könnt ihr hier im bonnFM-Interview nachhören.

Für vollständige Transparenz möchten wir an dieser Stelle sagen, dass das Interview von zwei Weißen Personen geführt und bonnFM als Hochschulgruppe der Universität Bonn vom AStA finanziert wird. Die AStA-Vorsitzende Janna Reif und stellvertretender Vorsitzender Sean Bonkowski, mit denen wir das Interview geführt haben, sind seit diesem Jahr im AStA Vorsitz. Einige der konkret beschriebenen Situationen im Statement des ehemaligen BIPoC-Referats beziehen sich auf die Zeit vor der Amtsperiode des aktuellen Vorsitzes.