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Bild: Lionsgate

„Ballerina“ – Ana de Armas ballert sich durchs John-Wick-Universum

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Nach Verschiebungen und Nachdrehs erscheint „Ballerina“ nun endlich in den deutschen Kinos. Die Umstände lassen Schlimmes befürchten, doch kann das Spin-off vielleicht gerade dadurch positiv überraschen? 

Eigentlich hätte From the World of John Wick: Ballerina bereits im Juni 2024 in den Kinos starten sollen. Man war mit dem Film jedoch noch nicht zufrieden, weshalb zusätzliche Action-Sequenzen gedreht werden sollten. Daraus wurden dann mehrere Monate und so geht man davon aus, dass Produzent (und Regisseur der John-Wick-Filme) Chad Stahelski einen Großteil des Films neu gedreht hat – ohne dass Regisseur Len Wiseman selbst vor Ort war. Doch zunächst: Worum geht es im neuesten Ableger der John-Wick-Reihe überhaupt?

Nachdem Eve Macarros (Ana de Armas) Vater ermordet wird, bringt der Manager des New Yorker Continentals, Winston (Ian McShane), Eve zu den Ruska Roma – einer kriminellen Organisation unter der Leitung der Direktorin (Anjelica Huston). Dort wird Eve zur Auftragskillerin ausgebildet, bis sie den Entschluss fasst, einen Rachefeldzug gegen den Mörder ihres Vaters zu starten.

Der Vibe passt

So simpel und blöd wie der Plot klingt, ist er auch. Ballerina ist ein klassischer Rache-Action-Thriller, dem man jedoch sofort ansieht, in welchem Franchise er angesiedelt ist. Mit den John-Wick-Filmen hat Chad Stahelski eine Reihe kreiert, die sich bekanntermaßen nie über ihre gut geschriebenen Geschichten auszeichnet, sondern vielmehr über ihren Vibe. Genau diesen Vibe erkennt man in Ballerina ganz schnell wieder. Er entsteht zum einen durch den pulsierenden Score, den einmal mehr Tyler Bates und Joel J. Richard geschrieben haben. Zum anderen durch die Ästhetik des Films im Neon-Stil, der bereits sehr deutlich auf dem Filmplakat zu erkennen ist. 

John Wick zeichnet sich aber auch durch atemberaubende Action-Sequenzen aus: Man erinnere sich an die Top-Down-Plansequenz aus John Wick: Chapter 4. An eben jene kommt Ballerina zwar nicht ganz ran, aber auch hier gibt es wieder Choreografien und Set-Pieces, die man so schnell nicht vergisst und die auf der großen Leinwand richtig Spaß machen. Man merkt, dass Stahelski hier selbst seine Finger im Spiel hatte – und das könnte den Film am Ende wohl gerettet haben. (Leider nimmt der Trailer sämtliche coolen Ideen schon vorweg; guckt ihn also nicht an, wenn ihr noch überrascht werden wollt.)

Bild: Lionsgate
Bild: Lionsgate

Der Cast ist mit prominenten Gesichtern des Franchises besetzt: Unter anderem Keanu Reeves hat mehr Screentime als vermutet, aber auch der mittlerweile verstorbene Lance Reddick ist in Ballerina noch ein letztes Mal in der Rolle des Charon zu sehen. Über alledem steht aber Ana de Armas, die sich als neu etablierte Protagonistin sehr stark schlägt und vor allem in den Kampfchoreografien überzeugen kann. Vielleicht fehlt es ihr an der Coolness eines Keanu Reeves, aber das ist auch ein Wettkampf, den niemand gewinnen kann. Was Ana de Armas Keanu Reeves dafür voraus hat: Sie hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass das Schreiben des Drehbuchs mit Emerald Fennell (Promising Young Woman, Saltburn) um eine weibliche Perspektive ergänzt wird. Lieben wir.

Erwartungen übertroffen

Trotz der durch Verschiebungen und Nachdrehs gedämpften Erwartungen kann Ballerina  überzeugen und reiht sich mühelos in das John-Wick-Franchise ein. Der Look passt, die Choreografien machen richtig Spaß und auch Ana de Armas macht sich als Protagonistin sehr gut. Wer auf den Trailer verzichtet, kann sich zudem auf überraschende und coole Action-Set-Pieces freuen. Als Fan der Reihe kann man also nichts falsch machen und kommt voll auf seine Kosten, wenn Ballerina am 5. Juni in den deutschen Kinos startet.