Gemeinsam spazieren gehen, miteinander quatschen und neue Freundinnen finden. Das ist die Idee der Initiative Cologne Girls Talking & Walking. Im Interview verraten die beiden Organisatorinnen Elene und Feli, was sie zu der Idee inspiriert hat, ob es eine spezielle Zielgruppe gibt und was bei der Organisation der Walks zu beachten ist.
Seit Februar 2024 organisieren Elene und Feli regelmäßig Spaziergänge durch Köln. Mit ihrer Initiative Cologne Girls Walking & Talking möchten sie Menschen zusammenbringen, die sich sonst im Alltag nicht begegnet wären. Inspiriert wurden sie von der gleichnamigen Initiative aus München, mit der sie in Austausch stehen und deren Konzept sie nach Köln holen wollten.
Sichtbarkeit für Frauen
Die gemeinsamen Spaziergänge richten sich ausschließlich an weibliche Personen. Dahinter steht die Idee, Frauen Raum zu geben. Cologne Girls Talking & Walking möchte eine Gelegenheit zum offenen Austausch von Erfahrungen bieten. „Die Möglichkeit sich untereinander zu connecten nimmt ab, je älter man wird“. Deshalb wurde die Einstiegshürde möglichst gering gehalten. Einfach vorbeikommen genügt! Die Walks sind kostenlos und eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. „Man fühlt sich gehört“, ergänzt Elene, „wir fühlen einfach die Geschichten voneinander.“
Über 140 Teilnehmerinnen – Jede ist Willkommen
Das Interesse ist groß: Über 140 Teilnehmerinnen nahmen zuletzt an den Walks teil. Eine derartige Nachfrage war auch für Feli überraschend: „Wir haben so mit fünf bis zehn Leuten gerechnet und dann ging das auf einmal durch die Decke. Wir haben innerhalb von drei Tagen unglaublich viel Zuspruch bekommen […] Das war total überwältigend“.
Eine besondere Zielgruppe hat sich bisher nicht herauskristallisiert. „Unsere Zielgruppe sind einfach Frauen, die Lust haben.“ Jede, die neue Kontakte knüpfen möchte, ist willkommen. Was Elene besonders freute: Die Mehrheit der Frauen kam alleine. Denn das zeige, dass die Idee funktioniert und die Walks ein Ort für gemeinsamen, ungezwungenen Austausch sein können. „Ich habe sehr oft gesehen, dass die älteren Frauen mit den Jüngeren sprechen und es war einfach schön zu sehen, dass sie sich etwas zu erzählen hatten und wirklich alle Spaß hatten“, erzählt Feli.
Da es sich bei den Spaziergängen weder um eine Demonstration noch um eine religiöse Veranstaltung handelt, werden diese vom Versammlungsrecht gedeckt. Eine extra Genehmigung ist somit nicht notwendig. Trotzdem bemühen sich alle Teilnehmerinnen den Straßenverkehr nicht zu behindern. Da sie so viele sind, haben sie mittlerweile sogar die Stadt Köln kontaktiert und nach organisatorischem Rat z.B. für das Überqueren von Straßen als Großgruppe gefragt.
Offene Gestaltungsmöglichkeiten
Die beiden Organisatorinnen schauen entspannt in die Zukunft von Cologne Girls Talking & Walking. Sie wollen einfach abwarten, welche Möglichkeiten sich ergeben. Denkbar wären zum Beispiel Kooperationen mit Cafés, um dort nach den Spaziergängen zusammenzukommen oder ein Picknick im Sommer. Zudem könnten sie sich vorstellen mit anderen Initiativen zusammen zu arbeiten. Der nächste Walk findet zum Beispiel, passend zum März als Endometriose-Awareness-Monat, in Kooperation mit dem Endo-Studio Köln statt.
Alle Spazierfreudigen müssen sich noch etwas gedulden: Die Termine für die kommenden Walks im April werden demnächst auf dem Instaaccount der Initiative bekannt gegeben.