31. Januar 2020. Das Vereinigte Königreich verlässt an jenem Tag nicht nur die Europäische Union, sondern besiegelt damit auch seinen Ausstieg aus dem Erasmus-Mobilitätsprogramm. Wie ein Studienaufenthalt im United Kingdom trotzdem noch gelingen kann und was es dabei zu beachten gibt, lest ihr hier.
Die Hausarbeit am Strand schreiben oder das Referat in der Bib mit Aussicht auf den Eiffelturm vorbereiten: Wer Lust hat während des Studiums mit Erasmus ins Ausland zu gehen, wird beim Blick auf die Partneruniversitäten der Uni Bonn vor die Qual der Wahl gestellt. Naja, fast: Das Vereinigte Königreich – bestehend aus den Nationen England, Nordirland, Schottland und Wales – steht seit dem Brexit zum Leidwesen vieler Studierender eher auf dem Abstellgleis.
Kann ich trotz Brexit im Vereinigten Königroch noch ein Auslandssemester machen?
Viele fragen sich seither, ob ein Erasmus-Aufenthalt auf den britischen Inseln überhaupt noch möglich ist. Die Antwort lautet Ja. „Trotz Brexit kann mit vielen Partnerhochschulen im Vereinigten Königreich der Erasmus-Austausch weiterhin stattfinden“, schreibt die Uni Bonn auf ihrer Webseite.
Erasmus im Vereinigten Königreich: Weniger Fördersumme, mehr Papierkram
So weit, so gut. Die Hürden bei der Organisation sind jedoch deutlich höher geworden. Wer länger als sechs Monate, sprich länger als ein Semester im Vereinigten Königreich studiert, braucht ein Studierendenvisum. Kostenpunkt: 363 Pfund, also knapp 420 Euro. Außerdem darf – egal wie lange man bleibt – nebenher nicht gearbeitet werden, ansonsten droht die Ausweisung.
Hinzu kommt, dass die monatliche Fördersumme bei den alten Konditionen bleibt und mit 450 Euro ziemlich mager ausfällt. Dabei wird das Vereinigte Königreich auch zu den Ländern mit hohen Lebenshaltungskosten gezählt. Diese wurden im akademischen Jahr 2022/23 mit 600 Euro pro Monat gefördert – eine Differenz von 150 Euro. Lediglich Studienaufenthalte in Cambridge und Oxford werden mit 600 Euro pro Monat gefördert.
Bonner Partneruniversitäten im Vereinigten Königreich
Insgesamt unterhält die Uni Bonn weiterhin 17 Vereinbarungen an elf Universitäten im Vereinigten Königreich (Stand: Mai 2023) – fast alle von ihnen werden nach wie vor mit Erasmus+ gefördert.
Wer sich fragt, wie der Erasmus-Aufenthalt überhaupt noch möglich ist, wenn das Königreich doch aus dem Erasmus-Mobilitätsprogramm ausgestiegen ist? 2022 startete die neue Erasmus-Programmperiode, in der 20 Prozent der finanziellen Mittel für Aufenthalte weltweit reserviert sind. Mittel, die nun auch ins Vereinigte Königreich fließen, dass nunmehr als Drittstaat gilt.