Musikgruppen sind zum Exportschlager Südkoreas geworden. Am Samstag, den 23. März, spielte die Band The Rose im ausverkauften Palladium. Das Kölner Publikum feierte die talentierten Musiker, die auch K-Pop-Skeptiker zu überzeugen wussten.
Spätestens seit dem weltweiten Erfolg der Boygroup BTS ist K-Pop („Korean Pop Music“) wohl jedem zumindest ein Begriff. Ausgefeilte Choreographien und perfekte Synchronität der zahlreichen MitgliederInnen stehen dabei meist im Vordergrund. Dass Südkorea aber auch richtig gute Bands abseits dieses Phänomens hervorbringen kann, zeigt The Rose. Die Band sagt von sich selbst, dass sie sich nicht auf ein Genre festlegen lassen will, was man beim Konzert in Köln auch hören konnte. So kommen zwar auch Popklänge durch, aber die Gruppe ist deutlich gitarrenlastiger und alternativer als die gängigen K-Pop-Acts.
Buntes Lichtermeer im Kölner Palladium
Etwas, das auf jeden Fall seine Ursprünge im K-Pop hat, sind die Lightsticks der Fans, die das Kölner Palladium in wechselnden Farben erleuchteten. Wie im K-Pop üblich, haben die Fans auch einen eigenen Namen: „Black Roses“. Pünktlich um 20 Uhr konnten die Black Roses dann endlich ihre Idole auf der Bühne sehen. Woosung, Dojoon, Hajoon und Jaehyeong standen vor einer großen Leinwand, die während des Konzerts traumhafte Visuals passend zu den jeweiligen Songs zeigte.
Die Mitglieder standen auch alle nebeneinander, was für Bands eher ungewöhnlich ist. Obwohl die markante, raue Stimme von Leadsänger und Gitarrist Woosung sicherlich eines der Markenzeichen der Band ist, gibt es bei The Rose keinen einzelnen Star. Keyboarder Dojoon ergänzt Woosung mit seiner starken Stimme und führt auch einige Songs der Gruppe an. Auch Drummer Hajoon und Bassist Jaehyeong überraschten mit gefühlvollen Vocals beim Stück ILY.
The Rose: Von Straßenmusikern zu gefeierten Weltstars
Die Lieder von The Rose sind auf Englisch und manche auf Koreanisch. Dies liegt wohl auch daran, dass Woosung in Los Angeles aufgewachsen ist und Dojoon einige Jahre in Neuseeland gelebt hat. Während des Konzerts erinnerte sich Woosung an die einfachen Anfänge der Band. Sie traten als Straßenmusiker in Hongdae auf, einem bekannten Ausgehviertel in Seoul. Keine Casting-Maschine, sondern einfach Leute, die zusammen Musik machen wollten.
Zum Abschluss des eineinhalbstündigen Konzerts stimmte The Rose die Hymne Wonder an. Dojoon schwenkte triumphierend die Fahne mit dem Logo der Band in die Luft, während das Kölner Publikum lautstark mitsang. Da spürte man auf jeden Fall die „heilende Kraft der Musik“, an welche The Rose fest glaubt und den Menschen weitergeben möchte. Als Dankeschön an ihre deutschen Fans wurde auch die Deutschlandfahne in die Luft gehoben. Ein paar glückliche Black Roses durften die Heimreise mit einem ganz besonderen Geschenk antreten: Eine geworfene rote Rose von The Rose.