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Weinkisten, weiße Farbe und Wochenendmangel – Kabinett im Interview

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Newcomer im Indie-Bereich: Kabinett (@kabinett.musik) – Das sind 5 Jungs aus Mannheim, die 2022 im Indie-Rock-Pop-Bereich als Newcomer durchgestartet sind. Mit bonnFM haben sie über ihre Songs, die Bedeutung der Farbe Weiß und ihre Zukunftspläne gesprochen.

Möwen als Weltherrscher

Die Newcomer-Band hat 2022 bisher vier Songs veröffentlicht. Mit derzeit über 24.800 Streams auf Spotify ist „Chloe B“ knapp der erfolgreichste unter ihnen. Die neueste Single „feather age“ handelt davon, dass „die Möwen die Weltherrschaft an sich gerissen haben.“ Beim gemeinsamen Musizieren kam das Thema Tiere auf. Der Gedanke einen Song über ein Tier zu machen war irgendwie lustig, also versuchten sie, sich eine Story auszudenken. „Dann hat einer von uns beiden gesagt, wie absurd es doch wäre, wenn Möwen die Welt regieren würden.“ Daraus entstand schlussendlich der Song „feather age.“

Die Möwe sieht man auch als Symbol für den Song im Video auf Spotify. Diese folgen immer dem gleichen Stil: Das Hauptsymbol aus dem Song wird herausgenommen und langsam mit weißer Farbe übergossen.

„Wir wollen eine Projektionsfläche darstellen“

Hinter der Farbe Weiß verbirgt sich eine Idee: Die Band möchte eine Projektionsfläche darstellen. Beim gemeinsamen Überlegen, was die Band ausmacht, was sie sein wollen und wer was in der Band sieht, waren sich alle einig, dass sie mit ihrer Musik eine Projektionsfläche darstellen möchten. So soll es den Hörern ermöglicht werden, ihre eigenen Vorstellungen in die Musik zu interpretieren. „Die Idee hinter dem ganzen Weiß war, dass wir quasi selbst darstellen, was diese Projektionsfläche eben ist.“ Deshalb entschieden sie sich auch in weiß aufzutreten. Für die Band ist Weiß die Farbe, die am wenigsten aussagt und auf die jeder, wie auf eine Leinwand, das projizieren kann, was er möchte.

Weinkisten als Namensgeber

Sich zu fünft auf einen Bandnamen zu einigen, war gar nicht so einfach. Doch der Zufall kam zu Hilfe: Ursprünglich fanden die Bandproben im Keller des Schlagzeugers Lukas statt. Dort stand eine Kiste mit Wein und der Aufschrift „Kabinett“ bzw. „Kabinett-Wein“.  Das Wort fanden alle cool, sodass die doch recht lange Namenssuche ein Ende finden konnte. Längere Debatten sind bei der Band keine Seltenheit. Wenn alle gemeinsam von Anfang an einem Song arbeiten, kann der Prozess sehr lange dauern. „Wir haben irgendwann mal den Deal gemacht, dass wir nur Dinge tun, mit denen wir alle zu 100% d’accord sind.“ Fünf verschiedene Meinungen auf einen Nenner zu bringen, braucht eben seine Zeit.

„Eine Band haben ist wie eine eigene Firma“

Arbeit, Studium und Musik unter einen Hut zu bringen ist manchmal ganz schön schwierig. Die Sieben-Tage-Woche wird da zum Regelfall. „Da hängt aber auch viel Herzblut dran – man will es ja tun – und dementsprechend ist man dann auch bereit, da viel Zeit rein zu investieren.“ Die Auftritte und die Fans geben den Jungs viel zurück, sodass es den Aufwand immer wert ist. Wenn der Erfolg irgendwann noch größer werden sollte, wäre ein Teil der Band auf jeden Fall bereit, ihre anderen Jobs für die Musik aufzugeben. Wobei von der Musik zu leben eben nicht bedeutet, nur Musik zu machen. „Eine Band haben ist viel mehr als nur die Musik. Es ist quasi wie eine eigene Firma, selbständig sein.“