Seit Ende März ist der neue AStA-Vorsitz an der Uni Bonn im Amt. Wir haben uns mit der neuen AStA-Vorsitzenden Janna Reif von der Grünen Hochschulgruppe unter anderem über die Folgen des 49€-Tickets, die Barrierefreiheit an der Uni und das Ende des Referats für politische Bildung und Des Friedrichs Wilhelm unterhalten.
Seit dem 22. März stellt die Koalition aus Grüner Hochschulgruppe (GHG), Juso Hochschulgruppe und Liste Poppelsdorf den Vorsitz des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Uni Bonn und mit Janna Reif von der GHG auch die AStA-Vorsitzende. Über ihre neue Rolle sagt sie nach fast sieben Wochen, dass sie ihr viel Spaß mache und eine tolle Erfahrung sei, aber auch mit sehr viel Arbeit verbunden sei und ihr nicht mehr viel Freizeit übrig bleibe.
Für das kommende Jahr hat der AStA vieles geplant. Janna räumt aber auch direkt ein, dass es nur schwer möglich sei, alles umzusetzen, was man sich vorgenommen habe. Ein großes Thema sei aktuell das 49€-Ticket, bei dem sich der AStA für bessere Konditionen für Student*innen einsetzen möchte. Zudem sei im Bereich studentisches Wohnen eine gemeinsame Kampagne mit der Stadt Bonn und dem Studierendenwerk geplant. Für mehr Inklusion an der Uni sollen das Beratungsangebot für behinderte und chronisch kranke Studierende (BOCKS) sowie die BOCKS-Stabsstelle des AStAs sorgen.
Der AStA auf Sparkurs
Die wohl größte Herausforderung für den AStA dürfte aber eine finanzielle sein. Laut Janna würden sich durch die Einführung des 49€-Tickets bis zu 5000 Studierende, die sich nur oder hauptsächlich für das Semesterticket eingeschrieben hatten, nicht mehr einschreiben lassen und somit auch keinen Sozialbeitrag mehr zahlen. Da von diesem Beitrag auch ein Teil – aktuell 12€ – an die studentische Selbstverwaltung geht, bedeuten die niedrigeren Student*innenzahlen auch geringere Einnahmen für den AStA.
Die Reaktion des AStAs kann man jetzt schon beobachten. So wurde das Referat für politische Bildung aufgelöst und die AStA-Zeitung Des Friedrichs Wilhelm in ihrer aktuellen Form eingestellt. Janna verteidigt diese Schritte mit Verweis auf die finanzielle Lage und betont, dass es weiterhin politische Bildung beim AStA geben werde und auch eine AStA-Zeitung in veränderter Form fortbestehen würde. Sie weist auf die neue Projektstelle für politische Bildung am Referat für Hochschulpolitik hin, die jedoch allein aufgrund des geringeren Budgets kaum die Auflösung des Referats kompensieren können wird. Zudem solle politische Bildungsarbeit nun in die anderen Referate ausgelagert werden. Das vermeintliche Ende Des Friedrichs Wilhelm begründet Janna mit den hohen Kosten, die insbesondere für den Druck der Zeitung anfallen. Es gebe jedoch weiterhin zwei – statt der bisher fünf – bezahlte Redakteur*innenstellen und der AStA wolle mit der Redaktion im Gespräch bleiben, um eine möglichst gute Lösung zu finden.