Die Bundeskunsthalle würdigt mit ihrer Ausstellung “Beethoven: Welt.Bürger.Musik” den Bonner Ausnahmekomponisten und nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise durch die Welt und das Leben Beethovens.
Im nächsten Winter jährt sich zum 250 Mal der Geburtstag (oder vielmehr das Taufdatum) eines der bekanntesten Musikgenies – und dann kommt er auch noch aus Bonn! Ludwig van Beethoven ist der Verfasser von insgesamt 650 musikalischen Werken, darunter Symphonien und Sonaten für Konzerte, Opern und für das Ballett. Bekannte Werke sind zum Beispiel die „Ode an die Freude“ und „für Elise“. Ihm zu Ehren organisiert nun die Bundeskunsthalle Bonn in Zusammenarbeit mit dem Beethoven Haus die Ausstellung: Beethoven. Welt. Bürger. Musik. Für nur 3€ können Studierende die Ausstellung noch bis zum 26. April 2020 besuchen.
Mehr als ein Komponist
Die Ausstellung unterteilt sich, wie ihr Name sagt, in drei Bereiche: der erste präsentiert die sich wandelnde Welt, in der Beethoven lebte, mit all ihren gesellschaftlichen und politischen Wandeln und Entwicklungen. Der zweite lenkt unsere Sicht auf Beethoven als Bürger jener Welt, als Person abseits seiner Musik und zuletzt auf seine musikalische Entwicklung, eingebettet in den historischen Kontext. Die Ausstellung zeigt also nicht nur Werke und Instrumente, sondern präsentiert auch auf Zeitleisten, durch welche historischen Ereignisse Beethovens Kompositionen geprägt und umgekehrt, welche anderen Künstler und Werke von ihm und seiner Musik inspiriert wurden. Durch diesen ganzheitlichen Blick auf Beethoven soll ein neues Licht auf ihn geworfen werden. Zum einen natürlich auf Beethoven als Person und moderner Vorreiter seiner Zeit. Aber darüber hinaus präsentieren die Aussteller den Künstler nicht nur als Komponisten, dessen Namen man kennt und dessen “Für Elise” viele auf dem Klavier klimpern können, sondern er wird vielmehr zu einer greifbaren Person. Eine Person, die wie alle anderen schwere Zeiten überstehen und mit Einschränkungen leben musste.
Was gibt es zu sehen?
Gerade die viele Abwechslung innerhalb der Ausstellung macht sie zu etwas Besonderem. Es gibt Gemälde, Skulpturen, Briefe und vieles mehr aus der Ära des Musikers. Auch wenn sich bei einigen Ausstellungstücken erst nicht erschließen mag, was sie mit Beethoven zu tun haben, erlebt man bei genauerer Betrachtung eine kleine Zeitreise, auf die einen die Ausstellung mitnimmt. Denn durch die Einbettung in den historischen Kontext wird Beethoven als Mensch viel lebendiger und die Ausprägungen und Themen seiner Stücke sichtbarer. Alle ausgestellten Kunstwerke sind Arbeiten von Künstlern, die durch Beethoven inspiriert wurden. Es ist beeindruckend zu sehen, wie weit der Einfluss von Beethoven auch in andere Kunst- und Lebensbereiche reicht und das seit so langer Zeit. Besonders der Raum ganz am Anfang der Ausstellung weckt viel Faszination. Hier ziert ein großes, buntes Gemälde alle vier Wände und zeigt darauf Frauen, Männer und Kreaturen, die alle einen Teil jahrhundertealter Tragödien und Erzählungen überliefern. Außerdem wird man als Besucher gut in die Ausstellung einbezogen durch Screens und Videos oder Stationen mit Kopfhörern, durch die Beethovens Musik zu hören ist. Beethoven selbst wäre wohl am meisten davon begeistert, dass alle Videos in Gebärdensprache übersetzt werden. Die Ausstellung wurde mit Liebe zum Detail konstruiert und würdigt Beethoven und sein Lebenswerk auf ganz eindrucksvolle Weise. Musik-, Geschichts- und Kunstfans kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. Wir sagen also, ein Besuch lohnt sich.