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Bild: Caroline Jüngermann/ bonnFM

Globaler Klimastreik – Tausende Menschen demonstrieren für mehr Klimaschutz in Bonn

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Am Freitagvormittag gingen tausende Menschen in Bonn für mehr Klimaschutz auf die Straßen. Die Bewegung „Fridays for Future“ hatte zum globalen Klimastreik aufgerufen. Wir waren vor Ort und berichten über eine Band, die die Demonstration unterstützt hat und über die konkreten Forderungen des FFF Ortsverbands an die Stadt Bonn.

„Hoch mit dem Klimaschutz, runter mit der Kohle“, rufen die Demonstrierenden durch die Straßen Bonns. Es ist bereits der 11. Globale Klimastreik, zu dem die soziale Bewegung „Fridays for Future“ (FFF) am Freitag, den 23. September 2022 aufruft. Rund 1.000 Menschen trafen sich laut Polizeiangaben deshalb am Freitagvormittag gegen 11 Uhr im Hofgarten und zogen anschließend am Rheinufer entlang und durch die Innenstadt. Die Veranstalter*innen sprachen hingegen von rund 3.000 Demonstrierenden.

Ihre Botschaft ist klar: „Wir streiken heute unter dem Motto ‘People not profit’, also das Menschenleben und der Erhalt des Ökosystems über Konzerninteressen gestellt werden“, sagt Anastasia Pütz, die Pressesprecherin von FFF Bonn und zieht ein erstes Fazit: „Bis jetzt ist die Demo ein großer Erfolg. Die Stimmung ist super und wir fühlen uns super unterstützt. Es gibt einem sehr viel Rückhalt zu sehen, wie viele Leute für diese Ziele einstehen“, fügt die 20-Jährige hinzu.

„Fridays For Future“ Demonstration in Bonn

„Ich bin hier, weil ich in naher Zukunft noch Schnee haben möchte“, erzählt eine Demonstrantin, die ein Plakat mit einem schmelzenden Schneemann hochhält. Für „Fridays for Future“-Mitglied Julia ist die Lage bereits schlimmer: „Wir befinden uns mitten in der Krise. Hitze-Sommer hier in Europa, Fluten in Pakistan, die Krise eskaliert immer weiter, während die Politik schläft. Deswegen stehen wir heute erneut auf den Straßen“, sagt die 17-Jährige und macht deutlich: „Wir sind nicht leise, sondern laut.“

Die Bewegung fordert in ihren Protesten alle Regierungen dieser Welt dazu auf, die international vereinbarten Ziele des Pariser Abkommens und des 1,5°C-Ziels konsequent einzuhalten. Von der deutschen Regierung fordert FFF einen Kohleausstieg bis spätestens 2030 und eine Energieversorgung, die bis 2035 zu 100% aus erneuerbaren Energien besteht.

Das fordert der FFF Ortsverband für die Stadt Bonn

Für die Stadt Bonn wünscht sich der FFF Ortsverband einen Ausbau der Fahrradinfrastruktur und ein erschwingliches und solidarisch finanziertes Ticket für den ÖPNV. Gleichzeitig soll die Sicherheit im Radverkehr erhöht werden. „Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen sparen wir nicht nur Treibhausgas-Emissionen, sondern gestalten auch eine grünere, attraktivere und gesündere Stadt. Wir erwarten jetzt schnelles und effektives Handeln von der Stadt Bonn“, fordert Malte Kleinwort von der Initiative „Parents for Future”

Musikalische Unterstützung von sozialkritischem Sänger-Duo 

Unterstützt werden die Demonstrierenden vom Sängerduo Finn & Jonas (23), das einige seiner sozialkritischen Songs im Hofgarten performen und damit die Demonstration unterstützen will: „Es macht einfach Spaß hier mit dem Publikum und ich denke es nicht zu machen, wäre dumm“, verrät Finn kurz vor seinem Auftritt. Sein Zwillingsbruder Jonas kann dem nur zustimmen: „Mit Musik kann man so viele Menschen erreichen und dass nur in Liebe und schmalzigen Pop zu verpacken, ist meiner Meinung nach der falsche Ansatz.“

Ihre Musik beschreiben die Sänger als sozialkritischen Deutsch-Pop. Bei ihrem Auftritt auf der Klima-Demonstration spielt das Duo drei Songs, zwei davon handeln von der Konsumgesellschaft: „Unsere Konsumgesellschaft kann so nicht lange weiter existieren, zwar müssen nicht alle komplett Abstriche machen, aber man sollte eventuell im kleinen Rahmen anfangen und das dann nach außen hin weitertragen“, erklärt Finn.

EIndrücke vom Klimastreik in Bonn:

Bilder: Caroline Jüngermann/ bonnFM