Die neue Show im GOP-Varieté-Theater verspricht mit einem vielseitigen und hochkarätigen Akrobatik- und Varietéprogramm zu beeindrucken und zu unterhalten. Ob sie diesen Versprechen halten, haben wir für euch bei der Premiere herausgefunden.
Eine bunte Moderationsshow im klassischen Varieté-Stil
Seit dem 3. November zeigt das GOP-Theater in Bonn die Show „Keine halben Sachen“ – und macht dabei dem Namen alle Ehre. Einmal quer durch die Welt des Varietés ist für jeden Geschmack etwas dabei, von Zaubertricks über Katapult-Kunst bis hin zu rasanter Rollschuhakrobatik. Moderiert wird der Abend von Marcel Kösling, der selbst auch ein Bühnenprogramm als Solokünstler mit einer Mischung aus Zauberei, Comedy und Gesang hat. Im lockeren Plauderton schafft er es, durch das bunte Programm des Abends zu navigieren und das Publikum mitzunehmen. Dabei gibt es auch immer wieder von ihm selbst Zauberkunst- und Gesangsdarbietungen. So wird die Show zum Beispiel direkt mit dem ohrwurmträchtigen Titelsong „Keine halben Sachen“ und einer Tanzeinlage des ganzen Ensembles eingestimmt.
Vielfältige akrobatische Darbietungen
Das Artistik-Ensemble der Show besteht aus hochkarätigen Akrobat*innen aus der ganzen Welt, die mit ihren beeindruckenden Darbietungen das Publikum begeistern. Mal mit mitreißender Energie und auf den Zentimeter genau abgestimmten Moves, mal mit fesselnden Bildern und Geschichten, und das Ganze kombiniert mit spannender musikalischer Untermalung.
Ein Beispiel ist der Künstler „Silent Rocco“. Pantomimisch, allein durch die Sprache seines Körpers, erzählt er eine Geschichte – und für kurze Zeit vergisst man als zuschauende Person, dass er nicht wirklich Gegenstände in der Hand hat und er auch nicht wirklich in einer Unterwasserwelt umherschwimmt, so akkurat und überzeugend sind seine Gestik und Mimik.
Daneben stehen rasante Akrobatikeinlagen, mit dem klassischen „Uh, geht das gut?“-Zusammenzucken und Luftanhalten. Bei diesen Acts wird der Schwerkraft getrotzt: Bei der atemberaubenden Rollschuhakrobatik, bei der man kaum hinschauen kann und es doch gleichzeitig nicht sein lassen kann, ebenso wie beim Schleuderbrett-Act, bei dem die Künstler kurz unterhalb der Decke durch die Luft wirbeln und es so aussieht als würden sie anfangen zu fliegen. An anderer Stelle wirbeln stattdessen die Jonglier-Keulen und Hula-Hoop-Reifen durch die Luft, perfekt getimet auf die Musik.
Ebenso beeindruckende Bilder werden durch die Luftakrobatik geschaffen: Ein berührendes Duett an von der Decke hängenden Seilen, ein Tanz in der Luft. Oder auch besonders eindrücklich: Artistik in einer riesigen, durchsichtigen Kugel, die über der Bühne schwebt. Dieses neue und ungewohnte Bild, kombiniert mit der Eleganz der Künstlerin, zieht die Zuschauenden in ihren Bann.
Leidenschaft und Begeisterung
Mit Witz und Charme führt Kösling durch den Abend, während die Akrobatik-Acts den Blick der Zuschauenden an die Bühne fesseln. Eine Show mit Glanz, also genau passend für die dunkle Winterzeit von Knut Gminder (Regie) und Anna-Lena Bernhofen (Choreografie). Von Anfang bis Ende merkt man, wie viel Liebe und Leidenschaft von allen Beteiligten in die Show gesteckt wurde. Diese Begeisterung sprang am Premierenabend auch auf das Publikum über, das mitklatschte, mitlachte, und mitfieberte und so endete der Abend mit einem wohlverdienten, langanhaltenden Applaus für die Künstler*innen. Eine kurzweilige Show mit seichter Comedy und beeindruckenden Bildern.
Die Show läuft noch bis zum 8. Januar und mit dem Kulturticket können Studierende an der Abendkasse sogar für nur 3€ ein Ticket ergattern.