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Bild: bonnFM

Oh Panama!

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Über Freitag und Samstag fand letzte Woche das Panama Open Air Festival in den Bonner Rheinauen statt. Mehr als 50.000 Besucher*innen sind gekommen, das sind so viele wie noch nie. Zu bieten hat das Multi-Genre Festival ein gemischtes Musikangebot mit Musikgrößen wie Skrillex, I Hate Models, Martin Garrix und Cascada. 

Die Rheinauen sind wohl der Jackpot für viele Veranstaltungen. Und auch Festivalbesucher*innen profitieren davon. Etwas erhöht kann man sich auf die grünen Hügel setzen und hat einen hervorragenden Blick über das Gelände vom Panama Open Air. Das Festival gehört mit über 50.000 Besucher*innen gerade noch zu den kleineren Festivals in Deutschland. Klein aber fein, weil eines muss man ihm lassen: zumindest auf den ersten Blick lassen die Angebote, die liebevoll rund um das Festivalgelände aufgebaut sind, kaum zu wünschen übrig. Die Deutsche Post hat einen Stand und macht Fotos von Besucher*innen, die diese dann als Postkarte ausgedruckt wegschicken können. Bracelets kann man für 10 Euro knüpfen und sich selbst Blumensträuße aus Trockenblumen binden (auf einem Festival damit rumzulaufen ist dann doch höchst unpraktisch, aber hey, hübsch sehen sie aus). Es gibt einen Lost my friends spot zum Wiederfinden verlorener Begleitungen und Hängematten zur Kater-Bewältigung oder einfach nur zum Runterkommen. 

DJs und Rap

,,Unter der Dusche wurde ich angerufen und jetzt habe ich die Gage von Wiz Khalifa geklaut. Das fühlt sich richtig toll an.” kommentiert SSIO. Der Rapper war nur wenige Stunden vorher für Wiz Khalifa eingesprungen, der seine Europa-Tournee krankheitsbedingt absagen musste. Für viele eine Enttäuschung, allerdings gibt SSIO für seine ,,lieben Krümel aus Bonn” sein Bestes. Er punktet mit Sympathie und wahrscheinlich auch einfach mit seiner Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Bonn. Martin Garrix liefert als Headliner am Freitag eine geile Show ab. Am Samstag ist Marteria mit Songs wie Kids (Zwei Finger an den Kopf) auch nicht schlecht, nachdem ihm in den USA Körperverletzung vorgeworfen wurde, bleibt allerdings ein Beigeschmack. Cascada hat zwei Tänzer dabei und liefert mit Hits wie Everytime We Touch 2010er Vibes.

Das Abendprogramm übertrifft sich selbst. HBz auf der Heat Stage, I Hate Models mit Techno Mucke daneben und Skrillex auf der Hauptbühne. Man weiß gar nicht so genau, was man am liebsten sehen möchte. Eines ist aber sicher: Eine bessere Kombi hätte es für das Finale am Samstag nicht geben können.

Von Besucher*innen hagelt Kritik

Wie gut die Auftritte auch waren, löst die Organisation auf dem Gelände bei vielen Besucher*innen dann aber doch etwas Missmut aus. Die Kartenzahlung war an vielen Essens- und Getränkeständen nicht möglich – das mobile Netzwerk, welches vom Veranstalter aufgebaut wurde, sei zusammengebrochen. Barzahlung bleibt. Blöd nur, dass auf der Website des Festivals steht, nur Kartenzahlung werde akzeptiert. Viele stehen ohne Geld da und trotz Hunger – und vor allem Durst nach ausgiebigem Tanzen- ließe sich an den Ständen wohl nichts machen und die Besucher*innen stehen teilweise mit leeren Händen da. Viele beschweren sich zusätzlich über die Toilettensituation. Für die Anzahl an Besucher*innen seien viel zu wenige aufgebaut worden. Dazu kommt noch, dass die Trinkwassersituation kritisch geworden sei. Die Wasserquellen fielen teilweise aus. Dabei hatte vor allem die Trinkwassersituation so viel versprochen. Kurze Wartezeiten und viele Wasserquellen. Solange da kein Wasser rauskommt, hilft das aber doch keinem weiter.

HBz im Interview

Von dem Chaos bekommt man an und vor allem auf den Bühnen nichts mit. bonnFM hat sich im Anschluss an den Auftritt mit dem DJ-Duo HBz getroffen. Niklas und Nils sind sichtlich k.o. aber glücklich. Mit ihrem Auftritt sind sie zufrieden. Obwohl ihre Hits auf Youtube bereits eine halbe Milliarde mal gestreamt wurden und sie so zu den Top 10 der meistgestreamten Youtube Artists gehören, sind sie vor Auftritten nervös. Vor allem Nils. ,,Ich bin halt typisch nervös. Bauchschmerzen, angespannt. Und Nicki hat so einen Konzentrationsmodus”, berichtet er. Aktuell performen sie am liebsten ihre neue Single, die sei noch so schön ,,frisch”, aber auch ihr Hit Lebenslang sei ein Langzeit Favorit. Sie fallen sich teilweise gegenseitig ins Wort, ergänzen sich. Ein gutes Team, welches nicht nur gute Musik produziert, sondern auch einfach sympathisch ist.