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Bild: Christoph Koestlin

Ausnahmetalent David Garrett in seinem Kölner „Wohnzimmer“

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Das David Garrett Trio trat im Rahmen der Iconic Tour am Freitag, dem 12. April 2024, in der Kölner Philharmonie auf. Der Meistergeiger nahm das Publikum mit auf eine musikalische Reise durch das goldene Zeitalter der Geigenvirtuosen.

Kerzenschein erleuchtet die Mitte der Kölner Philharmonie, als David Garrett die Bühne betritt. Die Atmosphäre ist intim, fast romantisch. Das passt zum Thema der Iconic Tour, die auf dem gleichnamigen Album basiert. Nach dem großen Erfolg 2023, ist David Garrett mit diesem Programm bereits zum zweiten Mal in der Kölner Philharmonie zu Gast. 

Während der Stargeiger im Rahmen seiner Alive Tour in der Lanxess Arena 2022 Hits von Pop- und Rock-Größen wie Michael Jackson und Lady Gaga zum Besten gab, spielt er hier neue Arrangements von Stücken legendärer Geiger wie Fritz Kreisler, die ihn schon als Kind inspirierten. „Ich habe selbst schon viele virtuose Alben aufgenommen, aber diesmal wollte ich mich aufs Wesentliche konzentrieren, auf das, was zu Herzen geht“, so David Garrett über die Entstehung des Albums. Es wurde unter anderem mit dem OPUS KLASSIK als Bestseller des Jahres ausgezeichnet. 

David Garrett: Ein bunter Streifzug durch die Klassik

In der Philharmonie tritt David Garrett im Trio mit dem Gitarristen und Arrangeur Franck van der Heijden und Rogier van Wegberg am Bass auf. Harmonisch und mit großem Können spielen sie Dauerbrenner der klassischen Musik. Andächtig klingt das Ave Maria von Franz Schubert. Spanisches Temperament kommt dagegen bei Asturias von Isaac Albéniz auf, das von der Gitarre für die Violine arrangiert wurde. Zum verträumten irischen Volkslied Danny Boy wird die Bühne grün beleuchtet. Natürlich dürfen auch Passagen aus Antonio Vivaldis Vier Jahreszeiten nicht fehlen. Mit atemberaubender Geschwindigkeit und höchster Präzision gleiten die Finger von David Garrett über die Saiten seiner Violine.

Der 43-Jährige empfindet es als „große Ehre“, in der Philharmonie spielen zu dürfen. In seiner Jugend habe er in Köln selbst große Namen der Klassik live erleben dürfen, erzählt er dem Publikum. Daher wecke der Auftritt Erinnerungen und fühle sich wie ein „Heimspiel“ an. „Es ist wirklich ein Stück weit mein Wohnzimmer“, scherzt David Garrett. Während seines zweistündigen Auftritts (inkl. Pause), führt der gebürtige Aachener das Publikum durch die Auswahl der Stücke. Dabei gibt er interessante Einblicke in seine persönliche musikalische Entwicklung und erzählt, wie die jeweiligen Künstler ihn geprägt haben. 

Bella Ciao: Karnevalshymne als großer Abschluss 

Souverän beantwortet David Garrett zwischendurch auch einzelne Fragen von Zuschauer:innen. Diese konnten vorab per Mail an David Garrett geschickt werden. Zum Beispiel, wie aufregend sein Debüt als Dirigent bei den Interlaken Classics war, oder wie er sich auf ein Konzert vorbereitet. Seine Devise: „üben, üben, üben“. Er hat auch durchblicken lassen, dass sich die Fans schon im Herbst auf ein neues Crossover-Album freuen dürfen. 

Karnevalsstimmung kommt auch beim großen Finale auf. David Garrett interpretiert das berühmte italienische Partisanenlied Bella ciao, das auch die Band Klüngelköpp in der fünften Jahreszeit gerne spielt. Mit Standing Ovations wird das David Garrett Trio schließlich verabschiedet. Das Kölner Publikum ist gespannt auf das nächste Heimspiel des Geigers, das hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.