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Bild: Inga Trost

Erster „Bonner JA-Markt der Möglichkeiten“ – Ein voller Erfolg!

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Am Mittwoch wurde von der Evangelischen Studierendengemeinde der erste „Bonner Ja-Markt der Möglichkeiten“ organisiert. Zahlreiche Initiativen und Vereine luden zu Gesprächen über Umwelt, Bildung und sozialem Engagement ein. Auch bonnFM war mit einem Stand vertreten und hat sich unter die Besucher gemischt.

Die Liste der Vereine und Initiativen, in denen man sich engagieren kann, ist lang. Der Bonner Ja-Markt der Möglichkeiten bietet Neugierigen und Interessierten die Gelegenheit, mit verschiedenen Organisationen in Kontakt zu treten, um herauszufinden ob, wo und wie man sich engagieren möchte oder kann. Es geht aber auch darum, für die Initiativen selbst einen „Raum der Begegnung“ zu schaffen, so beschreibt es Inga Trost, eine der Organisatorinnen. Viele der Vereine beschäftigen sich mit ähnlichen Themen, verfolgen ähnliche Ziele, manchmal ohne voneinander zu wissen. Auch der initiativenübergreifende Austausch soll also mithilfe des Ja-Marktes gefördert werden – Netzwerken auf mehreren Ebenen.

Während meine Kollegen an unserem Stand, den wir besonders weihnachtlich direkt neben dem geschmückten Tannenbaum aufstellen durften, mit Musik für Stimmung sorgen und mit Interessenten ins Gespräch kommen, mische ich mich unters Volk und lasse mich inspirieren.

Gutes tun, aber wie?

Als mir eins der freundlichen Mitglieder der Initiative Effektiver Altruismus 50 Cent in die Hand drückt und mich bittet, diese zu spenden, indem ich mich für eins von drei vorher ausgewählten Hilfsprojekten entscheide, denke ich „Was kann man bei einer Spende schon großartig falsch machen?“ – falsch gedacht! Sofort werde ich darüber aufgeklärt, was für Folgen die falsche Spende an die falsche Organisation haben kann, welche vielleicht gute Absichten verfolgt, aber eventuell kaum Wirkungsmöglichkeiten hat. Bei Effektiver Altruismus geht es darum, nicht einfach nur Gutes zu tun, sondern effektiv Gutes zu tun, nicht nur mit einer Spende, sondern auch mit seinem eigenen Potenzial und den „richtigen“ Karriere-Entscheidungen. Die Initiative klärt auf und bietet Handwerkszeug für das Treffen dieser Entscheidungen. Ich werde in diesem Zusammenhang zusätzlich auf die Internetseite givewell.org verwiesen, welche durch gründliche Überprüfung eine Auswahl der besten Wohltätigkeitsorganisationen trifft.

Bild: Inga Trost

Einen Tisch weiter bietet der Verein für Flüchtlingshilfe save me Bonn direktes Engagement und unmittelbare Beteiligung. save me fördert die soziale Integration durch gut betreute Mentorenprogramme zwischen Ehrenamtlichen und Geflüchteten.

Spannend finde ich auch die Hochschulgruppen Kritische Psychologie und Medizin, die sich mit Themen und Aspekten beschäftigen, die in unserer Leistungsgesellschaft und dem gewöhnlichen Unialltag kein Gehör finden. In der kritischen Psychologie sind das beispielsweise Bereiche wie diskriminierungsfreie Forschung, alternative Therapieformen oder der Normalitätsbegriff.

Unter anderem sind auch noch Organisationen wie Jugend rettet oder sea-eye vertreten, die durch Aufklärung und Sensibilisierung über die Mittelmeersituation eine Veränderung im Denken erreichen wollen. Bekanntere Organisationen wie Amnesty und Greenpeace, die auf internationaler Ebene agieren, sind ebenso vor Ort wie lokale Initiativen, darunter zum Beispiel Bonn im Wandel, bei dem es um „regionale Ökonomie“ und Umweltarbeit geht, Bonn blüht und summt sowie die Schokofahrt Bonn sind dabei zwei wichtige Projekte. Um Nachhaltigkeit geht es auch bei der Genossenschaft Oiko-Credit, bei der man sein Geld anlegen kann, welches dann für nachhaltige Projekte in Entwicklungsländern genutzt wird.

Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass schon mehrere Stunden vergangen sind, ich habe mein Zeitgefühl komplett verloren und mich von einer spannenden Initiative zur nächsten treiben lassen. Die Veranstaltung neigt sich dem Ende zu, aber es gibt doch noch so viel zu entdecken!

Teppich der Vielfalt + Schnibbel-Disko

Parallel zu den Info-Ständen der Initiativen haben sich auf der Bühne der ESG Menschen zum Stricken und Weben zusammengefunden. Es handelt sich dabei um ein partizipatives Kunstprojekt, das den Titel „Vielfalt“ trägt. Aus vielen kleinen Teilen soll ein großer Teppich entstehen, welcher irgendwann Anlass für einen Diskussions-, Kunst- und Kulturraum sein soll. Er steht auch für den Moment des Verweilens und Zur-Ruhe-Kommens im Trubel der Stadt. Die bunt zusammengewürfelten Felder erinnern an eine Felderlandschaft von oben und sollen auch Gedanken zum Thema Landwirtschaft anstoßen.

Bild: Inga Trost

Während sich die Strickenden und Webenden in Gemütlichkeit üben, geht es in der Küche der ESG hoch her – die Initiative Foodsharing veranstaltet eine sogenannte „Schnibbel-Disko“, wobei „gerettete“ Lebensmittel mit Hilfe einer gelernten Köchin zu einem kostenlosen Buffet für alle verarbeitet werden. Wer Lust hat, selbst bei Foodsharing mitzumachen, kann sich auf der gleichnamigen Internetseite registrieren. Die Initiative kooperiert in Bonn mit etwa 40 verschiedenen Supermärkten und steht für Nachhaltigkeit.

Am Ende des Abends sieht man nur strahlende Gesichter, auch das ESG-Team freut sich sehr über die gute Resonanz. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg! Für alle, die jetzt traurig sind, was verpasst zu haben: Fortsetzung folgt! – bonnFM freut sich schon drauf.