Wenn Royal Republic auftritt, reißen sie die Bühne ab – Nicht anders war das beim vergangenen Rock am Ring. Es wurde gemosht, es wurde gecrowdsurft und es wurde gruppengerudert. Mit ihrer Energie zieht die Band das Publikum schon ab dem ersten Song in ihren Bann – Kein Wunder, dass die Bühne am Ende so schweißnass war, dass die Jungs darauf herumschlittern konnten. Vor ihrem Auftritt haben sich Bassist Jonas Almén und Drummer Per Andreasson aber noch mit bonnFM Reporterin Marlene Peine auf ein Interview zusammengesetzt.
Royal Republic im Interview bei Rock am Ring 2022 über schwierige Songs, alte Bekannte und Deutsches Publikum
Wenn Royal Republic auftritt, reißen sie die Bühne ab – Nicht anders war das beim vergangenen Rock am Ring. Es wurde gemosht, es wurde gecrowdsurft und es wurde gruppengerudert. Mit ihrer Energie zieht die Band das Publikum schon ab dem ersten Song in ihren Bann – Kein Wunder, dass die Bühne am Ende so schweißnass war, dass die Jungs darauf herumschlittern konnten. Vor ihrem Auftritt haben sich Bassist Jonas Almén und Drummer Per Andreasson aber noch mit bonnFM Reporterin Marlene Peine auf ein Interview zusammengesetzt.
bonnFM: Ich habe mal in einem Interview gelesen, dass ihr die Festival-Saison besonders auch dazu nutzt, um andere Bands wiederzusehen. In der Pandemie sind diese Treffen ja weggebrochen, wie habt ihr das überbrückt?
Jonas: Leider sind wir ziemlich schlecht im Kontakt halten. Das lag auch daran, dass wir alle während der Pandemie Nachwuchs bekommen haben. Wir waren also ganz schön beschäftigt, während wir ja auch noch neue Musik machen wollten. Deshalb ist es toll, wieder zurück zu sein und all die Bands während der Festivals wiederzutreffen.
bonnFM: Gibt es da jemand bestimmtes, mit dem das Wiedersehen toll war?
Jonas: Wir haben bei Rock im Park tatsächlich einen Typen wiedergetroffen, mit dem wir in Amerika unterwegs waren und der unseren Merch gemacht hat. Es war echt witzig, plötzlich über ihn zu stolpern, wir hatten ihn ja seit fünf Jahren nicht mehr gesehen. Die Beatsteaks haben wir hier auch wiedergetroffen. Leider haben wir die Donots verpasst, das ist echt schade.
Per: Das wäre eine große Hug-Party gewesen. Die waren die erste Band, mit der wir in Deutschland auf Tour gegangen sind.
bonnFM: Welcher Song macht euch bei euren Konzerten am meisten Spaß zu spielen?
Jonas: Im Moment, und besonders nach dem Konzert bei Rock im Park, ist das unser neuer Song RATA-TATA. Wir waren sehr überrascht, wie gut der Song angekommen ist. Das war herzergreifend und hat mich fast zu Tränen gerührt, weil es schon so lange her war, dass wir das letzte Mal gespielt hatten – und dann sind da plötzlich zehntausende Leute, die mitsingen.
Per: Sogar wenn der Song aufhört, singen die Leute immer noch den Refrain “Rata-tata…” Wir animieren sie nicht mal dazu, aber das ist jetzt schon zweimal passiert.
bonnFM: Gibt es auf der anderen Seite auch einen Song, den ihr mittlerweile echt satt habt?
Per: “Boomerang” ist kein Band-Liebling. Nicht, weil wir den Song hassen, er ist einfach nur sehr schwer zu spielen und es ist viel Gesang dabei. Selbst, wenn man ihn komplett perfekt spielt, klingt er eben einfach nur richtig.
Jonas: Es ist schwierig, dabei mit dem Publikum zu interagieren. Da passiert so viel am Mikro, am Schlagzeug mit dem Hi-Hat, mit wechselnden Rhythmen, aber der Song klingt letztendlich sehr simpel.
bonnFM: Das Publikum kann eure harte Arbeit letztendlich also gar nicht wertschätzen.
Per: Ganz genau. Bei unserem neuen Song “Back from the Dead” zum Beispiel fallen mir am Ende fast die Arme ab, aber er klingt cool und wenn ich ihn richtig hinbekomme, lohnt sich das. Aber wenn ich Boomerang richtig spiele, ist niemand geflasht.
bonnFM: Habt ihr einen Ratschlag für unsere Hörer:innen, die ja in ihren frühen Zwanzigern sind?
Jonas: Wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, würde ich auf jeden Fall sagen reisen. Man kann dabei so viele tolle Erfahrungen sammeln. Neue Leute treffen, den eigenen Horizont erweitern.
Per: Man soll das Leben einfach nicht zu ernst nehmen. Nehmt es ernst, aber nicht zu sehr. Und habt Spaß, aber nicht zu viel Spaß. Und wenn euer Leben nicht super ist, oder euer Job super ist oder eure Beziehung nicht gleich super ist, arbeitet weiter daran. Nichts ist von Anfang an fantastisch. Und wenn es das ist, wird es später ätzend.
bonnFM: Was sind eure Top-Empfehlungen aus dem diesjährigen Rock am Ring Line Up?
Jonas: Freitag auf jeden Fall die Donots, Danko Jones. Måneskin hab ich nicht gesehen, die würde ich echt gerne sehen.
Per: Die haben gerade echt einen harten Terminplan, sie sind ja auch an der Weltspitze. Deren Management meint gerade “Leute, ihr müsst jetzt alles rausholen, wo das Feuer gerade brennt!” Und das hört nie auf.
Jonas: Redhook haben wir gesehen, die waren toll. Eine super coole Frontfrau. Wir wurden vorhin gefragt, was wir von dem Frauenmangel auf der Bühne halten. Das war auf jeden Fall immerhin eine coole Frau auf der Bühne.
Per: Die Bassistin von Måneskin ist auch echt cool!
Jonas: Gestern haben wir zum ersten Mal Muse gesehen und waren überwältigt. Und zu den Beatsteaks muss man natürlich auch.
bonnFM: Die Band Ghost, die ja auch schwedisch ist, meinte, die Deutschen seien ein hart zu begeisterndes Publikum. Findet ihr das auch?
Per: Ich hab gehört, dass Tobias das gesagt hat, und kann das überhaupt nicht nachempfinden. Das dachte ich nur das erste Mal, als wir in Berlin mit den Donots gespielt haben. Berlin war schon härter, aber so ist das bei jeder großen Stadt. Wenn du zum Beispiel nach London oder Paris als Vorband gehst, sind die Leute nur schwer zu beeindrucken. Die meinen dann: ‘Ach, ich hab Montag schon Metallica gesehen, am Mittwoch dann Muse, wen interessiert Royal Republic?’ Die sind verwöhnt. Wenn du dann in den Osten gehst, nach Tschechien, Bulgarien, sind die komplett aus dem Häuschen und freuen sich, dass man da ist.
Jonas: Tobias liegt jedenfalls falsch mit seinem Eindruck von den Deutschen, das müssten wir ihm mal sagen. Die Leute hier gehen sofort ab, und wenn sie es nicht tun, dann ist es deine Schuld. Dann musst du eben härter an deinem Einstieg arbeiten.